Studienberatung.Glossar

Die Studienberatung ist eine Beratungsform für die Zielgruppe der Oberstufenschüler, Abiturienten, Fachabiturienten und Studienabbrecher im Rahmen der Studienwahl. Studienwahl wird verstanden als Auswahl eines Studiengangs an Hochschulen, Universitäten und weiteren Akademien. Diese gibt es in staatlicher, kirchlicher und privater Trägerschaft. Seit Durchführung der Bologna-Reform entwickeln sich jährlich neue Studiengänge. Die aktuelle Gesamtzahl an angebotenen Studiengängen beläuft sich derzeit auf etwa 19.000.

Studienberatung

Formen der Studienberatung

In Deutschland gibt es verschiedene Formen der Beratung und mehrere Institutionen die Beratung zur Studienorientierung anbieten. DIese Art der Beratung wird bei der Agentur für Arbeit, in Kombination oder als Zusatz zur Berufsberatung, von akademischen Beratungsstellen angeboten. Neben dieser Form findet man auch die Beratungseinrichtungen an Hochschulen und Universitäten. Seit dem Wegfall des Beratungsmonopols der Bundesanstalt für Arbeit im Jahre 1997 haben sich zunehmend auch private Anbieter am Markt etabliert. Hier ist die Grenze zwischen Berufsberatung einerseits und Studienberatung andererseits häufig fließend.

Akademische Beratung bei der Agentur für Arbeit

Die akademischen Beratungsstellen der Agentur für Arbeit bieten eine kompakte Studienberatung im Rahmen der Studienorientierung für Absolventen von Gymnasien, Berufsoberschulen oder Fachoberschulen. Seit einiger Zeit ist auch das Studieren ohne Abitur in einigen Bundesländern möglich. Diese Form der Studienwahlberatung wendet sich dann an Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung oder an Personen mit Berufserfahrung und einem Meistertitel in einem Ausbildungsberuf. Kompakte Beratung heißt in diesem Zusammenhang die reine Analyse des Lebenslaufs und der Interessen innerhalb eines etwa halbstündigen Beratungsgesprächs und daraus abgeleitete Vorschläge für passende Studiengänge. Den Beratern der Arbeitsagenturen sind zeitlich und methodisch die Hände gebunden und daher sind die Ergebnisse kompakt, eine individuelle eignungsdiagnostische Beratung nicht möglich.

Studienberatung an Hochschulen

Die Studienberatung an den Hochschulen ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Man unterscheidet im Wesentlichen die zentrale Studienberatung und die Fachstudienberatung.

Zentrale Studienberatung

Die zentralen Beratungsstellen der Hochschulen bieten eine breite Palette von Angeboten für Studieninteressierte und Studierende. Diese Angebote umfassen häufig Organisation von Schnupperstudium, Herbst- oder Sommerstudien, Workshops zu Bewerbungsverfahren, Campusführungen, Bildungsmessen oder Informationsveranstaltungen an Schulen. Manche Hochschulen bieten auch eine Form der Studienwahlberatung an, aber selbstredend steht zumeist das vorhandene Angebot der eigenen Hochschule im Vordergrund. Weitere Angebote der zentralen Studienberatungen können sein: Fragen zur Hochschulzulassung (Numerus Clausus), Beratung zu Prüfungsordnungen und Studienordnungen, Beratung bei Lern- und Arbeitsschwierigkeiten, Unterstützung beim internen Studienfachwechsel, Prüfungsmanagement oder Arbeitsorganisation und wissenschaftliches Schreiben. Ein weiteres großes Feld der zentralen Studienberatung an Hochschulen ist die Beratung der Studierenden bei psychischen Problemen. Diese Form der Beratung wendet sich an Studenten die Unterstützung bei allgemeinen oder studienbezogenen psychischen Problemen wie Prüfungsangst, Versagensangst. Leistungsdruck, Depressionen, Angst vor Präsentationen und Drogensucht usw. suchen.

Fachstudienberatung

Die Hochschulen in Deutschland, egal ob privat, kirchlich oder staatlich bieten eine Beratung im Rahmen der von ihnen angebotenen Studiengänge an. Diese Beratung findet bei den Fachschaften und den jeweiligen Lehrstühlen statt.Themn sind hier beispielsweise: Informationen zu Einführungen und Tutorien, Stundenplangestaltung, Studienordnung und Prüfungsordnung des jeweiligen Faches, aber verinzelt auch die Beratung von studieninteressierten Schülern, aber dann spezifisch nur zum Fachbereich.

Das bedeutet es handelt sich nicht um eine individuelle Beratung in Sachen Studienorientierung oder Studienwahl auf Basis einer Eignungsdiagnostik, sondern um reine Informationen über das vorhandene Studienangebot der jeweiligen Hochschule. Diese Form der Beratung ist hilfreich und zielführend für all diejenigen Studieninteressierten, die bereits eine fachliche Vorauswahl getroffen haben und nur noch eine konkrete Auswahl in Bezug auf die konkrete inhaltliche Ausgestaltung eines Studiengangs vor sich haben.

Private Studienberatung

In den letzten Jahren hat sich ein wachsender Markt an Beratung im privaten Sektor herausgebildet. Hier versteht man die Beratung als Unterstützung bei der Studienwahl für Schulabsolventen oder Studienabbrecher. Es gibt auch Anbieter, die psychologische Beratung für Studierende mit Suchtproblemen oder anderen psychologische Probleme anbieten. Wie so häufig variiert das Beratungsangebot der einzelnen Anbieter. Das gleiche gilt auch für die Beratungsqualität und die Qualifikation der Berater. Die meisten der privaten Studienberatungen bieten auch Berufsberatung an. Verfahren der Analyse und die Intensität der Beratung unterscheidet sich sehr stark. Die Qualifikation des Beraters hat maßgeblichen Einfluss auf den Beratungsansatz.

Online-Studienberatung

Die neueste Form der Studienberatung findet im Internet statt. Studieninteressierte bearbeiten in der Regel Online-Tests, sogenannte Selbsttests oder Studien-Interessen-Tests oder Studienwahltest und erhalten als Ergebnis verschiedene Studiengänge vorgeschlagen, die zu den vorher im Test ausgewählten Fähigkeiten und Interessen passen. Anbieter dieser Online-Verfahren sind Hochschulen, Universitäten aber auch private Anbieter. Weitere Informationen unter Studienwahltest.

 

Weiterführende Links

Berufsberatung
Numerus Clausus

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