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Die Zulassung für den Studiengang ist da, die Wohnungssuche ist auch abgeschlossen und bald fängt das neue Semester an. Ganz schön aufregend der Studienstart. Man weiß nicht genau, was einen erwartet, kennt sich in der Hochschule nicht aus, kennt seine Kommilitonen nicht, weiß kaum etwas zur Studienorganisation und ist vielleicht noch in der Stadt neu. Als Erstsemester (auch Ersti genannt) erwartet einen viel neues, was neben Aufregung auch Unsicherheit und Angst hervorrufen kann. Wie klappt der Studienstart? Was sind Tipps für Erstsemester?

Die wichtigsten Begriffe

An Hochschulen gibt es oft viele Begriffe, die man noch nie gehört hat. Viele davon sind aber wichtig, um das Studium erfolgreich zu meistern und um zu verstehen, was man machen muss. Zu den Tipps für Erstsemester gehört es daher, sich vor Studienbeginn über die wichtigsten Begriffe zu informieren. Wer gut vorbereitet ins Studium startet, fühlt sich sicherer und muss nicht mit komplett neuen Begriffen kämpfen. Wichtige Begriffe sind:

  • Anwesenheitspflicht: Die gibt es zwar offiziell nicht, aber einige Seminare, Übungen, Praktika oder Laborstunden können unter Umständen trotzdem Anwesenheit voraussetzen, wenn man das Lernziel nicht zuhause erreichen oder erarbeiten lässt. Deshalb immer die Veranstaltungsbeschreibungen lesen.
  • Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA): Der AStA vertritt die Interessen der Studierenden und berät zu allen möglichen Themen, die zum Studium gehören. Er kann deshalb auch bei allen möglichen Problemen helfen, die während des Studiums auftreten können. Gewählt wird der AStA vom Studierendenparlament.
  • Credit Points (CP): Credit Points geben an, wie hoch der Arbeitsaufwand für eine Veranstaltung ist. Dabei steht ein Credit Point für 25 bis 30 Arbeitsstunden. Die Credit Points werden beim erfolgreichen Abschluss eines Seminars vergeben. Sie sind Teil des European Credit Transfer System (ECTS), welches existiert, um die Vergleichbarkeit von Studiengängen gewährleisten zu können. Im Allgemeinen braucht man für einen Bachelor 180 CP.
  • c.t. (cum tempore): Übersetzt bedeutet c.t. „mit Zeit“. Man findet diese Abkürzung manchmal bei Veranstaltungen. Sie bedeutet, dass diese Veranstaltung nicht zu der Zeit beginnt, die angegeben ist, sondern 15 Minuten später. Diese 15 Minuten werden auch die akademische Viertelstunde genannt. Das Gegenstück zu c.t. ist die Kennzeichnung mit s.t. (sine tempore), was „ohne Zeit“ bedeutet und meint, dass die Veranstaltung pünktlich beginnt.
  • Curriculum/Studienordnung: Hier findet man alle wichtigen Informationen, Rahmenbedingungen und Regelungen zum Studiengang. Hier steht beispielsweise wie viele Semesterstunden pro Veranstaltung vorgesehen sind und wie viele CPs sie bringen. Außerdem sind hier mehr oder weniger ausführliche Beschreibungen zu finden, wann im Studienverlauf welche Fächer gelehrt werden und auch was deren Inhalt ist. Dadurch kann man sich anhand der Studienordnung den Stundenplan für jedes Semester erstellen.
  • Fachschaftsrat: Der Fachschaftsrat wird meist nur Fachschaft genannt und vertritt die Interessen der Studierenden. Er organisiert meist auch die Veranstaltungen für die Einführungswoche.
  • Immatrikulation: Das ist nur ein anderes Wort für Einschreibung. Wer immatrikuliert ist, ist offiziell Studierender an der jeweiligen Hochschule.
  • Regelstudienzeit: Als Regelstudienzeit wird die Semesteranzahl bezeichnet, die bis zum Abschluss des Studiengangs vorgesehen ist. Wer BAföG bezieht, sollte diese einhalten, um den Anspruch nicht zu verlieren.
  • Semesterbeitrag: Das ist der Beitrag, der zu Anfang jedes Semesters zu bezahlen ist. Er setzt sich zusammen aus den Gebühren für das Semesterticket und aus Zahlungen an das Studentenwerk und die Verwaltung. Hiervon wird zum Beispiel auch der Hochschulsport finanziert.
  • Vorlesungsfreie Zeit: Sie beginnt, wenn die Veranstaltungen in der Hochschule nicht mehr stattfinden. Dabei bedeutet vorlesungsfreie Zeit aber nicht gleich Freizeit oder Ferien. Oft stehen hier die Hausarbeiten, Klausureb und Prüfungen an, die nötig sind, um die Veranstaltungen zu bestehen. Manchmal muss man hier auch Pflichtpraktika absolvieren.

Die richtige Ausstattung

Neben der Kenntnis der wichtigen Begriffe, sind noch andere materielle Dinge nützlich, um gut in das Studium zu starten. Deshalb gehört die richtige Ausstattung auch zu den Tipps für Erstsemester. Dabei ist nicht jedes dieser Dinge für jeden Ersti wichtig oder nötig. Man sollte selbst entscheiden, was man nutzt und was nicht.

Zu allererst sollte man Schreibutensilien wie Stifte, Marker und einen Block dabei haben. So kann man sich während einer Veranstaltung Notizen machen und alles Wichtige kenntlich machen, um es nicht zu vergessen. So ist man meist auch aufmerksamer in den Veranstaltungen. Außerdem kann man sich die Inhalte, die man handschriftlich mitgeschrieben hat, oft besser merken.

Ebenfalls nützlich kann der Laptop sein. Für PowerPoint Präsentationen oder Hausarbeiten ist er besonders wichtig. Vor allem wenn eine Prüfungsleistung eine Gruppenarbeit ist, ist es nötig, dass zumindest einer aus der Gruppe einen Laptop dabei hat, auf dem gearbeitet werden kann. In diesem Zusammenhang ist auch der USB-Stick als wichtiges Utensil zu nennen. So kann man sich Präsentationen oder andere Informationen von anderen Studierenden geben lassen oder sie selber weiter geben.

Eine Powerbank ist darüber hinaus vor allem an langen Tagen in der Hochschule nützlich. So kann das Akku des Handys oder auch Laptops problemlos geladen werden, wenn es nötig ist.

Die Orientierungsveranstaltung(en) – Organisatorische Hilfe und Freunde finden

Zu den Tipps für Erstsemester gehört auch das Besuchen der Orientierungsveranstaltung(en). Je nach Hochschule und Studiengang sind dafür entsprechend viele Tage eingeplant. Meist ist es eine ganze Woche, die einen formalen und informellen Teil hat. Es ist unbedingt zu empfehlen, an dieser Einführungswoche teilzunehmen. Im formalen Teil werden meist alle wichtigen Punkte zum Studium geklärt. So wird meist erklärt welche Veranstaltungen belegt werden müssen, welche Prüfungsleistungen es gibt, wie und bis wann man sich für Veranstaltungen und Prüfungen anmelden muss und wie man sich einen Stundenplan erstellt. Außerdem werden oft Tipps gegeben, die weiterhelfen können, beispielsweise wie man sich auf Prüfungen vorbereitet oder welche Dozenten welchen Ruf haben. Es können auch alle aufkommenden Fragen gestellt und beantwortet werden, was den Studieneinstieg stark erleichtert.

Neben diesen Informationen gehört in der Regel auch eine Hochschulführung zur Einführungswoche dazu. Hier werden alle wichtigen Einrichtungen, wie die Bibliothek, die Mensa, die Administration des Studiengangs und Räumlichkeiten von Beratungsangeboten gezeigt. Außerdem wird gezeigt, wo die Räumlichkeiten des eigenen Studiengangs zu finden sind. So kann man sich schneller in der Hochschule orientieren. Hilfreich ist darüber hinaus auch eine Bibliotheksführung. Dabei wird das System der Bibliothek erklärt, also wie man Literatur findet, sie ausleiht und wieder zurück bringt. Früher oder später werden diese Informationen nötig sein, um Prüfungen bestehen zu können, denn die Literaturrecherche ist ein wesentlicher Bestandteil von wissenschaftlichem Arbeiten im Studium. Deshalb ist es sinnvoll, sich schon zu Beginn des Studiums damit auseinander zu setzen.

Neben diesem formalen Teil gibt es noch den informellen Teil. Zu den Tipps für Erstsemester gehört es, unbedingt auch diesen Teil mitzumachen, denn hier werden Kontakte zu anderen Kommilitonen geknüpft. Oft gibt es Stadtführungen, Kneipentouren und Ersti-Partys, bei denen man das Studentenleben der Stadt kennenlernen kann und eben auch die Mitstudierenden. Die Kontakte die man hier knüpft, entwickeln sich häufig zu den Freundschaften, die einen das gesamte Studium über begleiten. Ebenfalls eine gute Methode um Leute kennenzulernen, ist es soziale Netzwerke zu nutzen. Oft gibt es für jeden Erstsemester-Jahrgang eine eigene Gruppe und auch eine Gruppe für den gesamten Studiengang. Auch hier kann man Kommilitonen kennenlernen, aber auch aufkommende Fragen stellen, die sich im Studium ergeben. Diese Freundschaften können während der Studienzeit helfen, denn man kann sich austauschen, bei Fragen helfen und gemeinsam lernen.

Fazit

Tipps für Erstsemester gibt es viele. Die hier aufgeführten sind die Grundlage, um gut ins Studium starten zu können. Vor Beginn des Studiums ist fast jeder nervös und verunsichert. Wer sich vorab über allgemeine Begriffe informiert und sich die richtige Ausstattung zulegt, fühlt sich meist schon besser vorbereitet. Spätestens bei der Orientierungsveranstaltung sollten sich dann alle dringenden Fragen klären lassen. Zu den wichtigsten Tipps für Erstsemester gehört es deshalb, diese zu besuchen. Hier wird alles organisatorisch Wichtige besprochen, der Campus und die wichtigsten Einrichtungen vorgestellt sowie auch das Studentenleben der Stadt. Außerdem kann man hier Kontakte knüpfen und Freundschaften schließen, die einen durch das Studium belgeiten und dieses so erleichtern.

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Über den Autor J Bohlken