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Freiwilliges Ordensjahr – was ist denn das? Dieser Beitrag klärt über das neue Angebot der Ordensgemeinschaften in Deutschland auf. Dabei wird sowohl auf die Ausgestaltung des Ordensjahres generell eingegangen, als auch auf den typischen Alltag im Rahmen des Ordensjahres.
Freiwilliges Ordensjahr – was ist das?
Die Ordensgemeinschaften in Deutschland bieten die neue Möglichkeit des Freiwilligen Ordensjahres an, das interessierten Personen die Möglichkeit gibt im Kloster mitzuleben, mitzubeten, mitzuarbeiten sowie mitzulernen. Entgegen des Wortlauts muss das Ordensjahr kein vollständiges Jahr umfassen, sondern kann in der zeitlichen Dauer zwischen drei und zwölf Monaten variieren.
Teilnehmende leben in der Zeit des Ordenjahres den Alltag mit Ordensschwestern oder -brüdern zusammen (mitleben), nehmen an täglichen Gebeten und Gottesdiensten teil (mitbeten), arbeiten den Ordensleuten zu (mitarbeiten) und lernen im gegenseitigen Austausch durch die Ordensgemeinschaft (mitlernen). Darüber hinaus gehört zum Ablauf des Freiwilligen Ordensjahres mindestens ein Fortbildungs- und Austauschwochenende mit den anderen Teilnehmenden. Zudem steht für persönliche Fragen jeder teilnehmenden Person eine Ordensschwester oder ein -bruder als Lernpartner bzw. Lernpartnerin zur Verfügung.
Das Freiwillige Ordensjahr kann in vielen Lebenslagen unabhängig vom Alter begonnen werden. Der Vorteil des Beginns eines Ordensjahres nach der Schule, dem Studium oder der Ausbildung liegt allerdings in der Möglichkeit sich über den weiteren Verlauf seines Lebens klarzuwerden. Dahingehend können auch Gespräche mit den Ordensleuten hilfreich sein. Bei der Verfügbarkeit von Plätzen im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahres oder einem Berufsanerkennungsjahres in der jeweiligen Ordensgemeinschaft, besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit dies mit einem Freiwilligen Ordensjahr zu verbinden. Falls zudem die Überlegung besteht, dass ein Leben in einer Ordensgemeinschaft als Lebensweg in Frage kommen könnte, bietet die Möglichkeit des Antritts eines Freiwilligen Ordensjahres eine Entscheidungshilfe.
Freiwilliges Ordensjahr: Wie gestaltet sich der Alltag im Kloster?
Der Alltag kann je nach Ordensgemeinschaft ganz unterschiedlich gestaltet sein. Dennoch ist allen Einrichtungen gemein, dass sie ein Leben und damit auch einen Alltag aus dem Glauben leben. Es gibt also feste liturgische Zeiten, die das Gebets-, Gemeinschafts- und Arbeitsleben im Kloster strukturieren. Ein typischer Tag im Kloster läuft demnach etwa in dieser Weise ab:
- Start in den Tag: gemeinsame Gebetszeit
- Frühstück
- Arbeitszeit
- evtl. Gebetszeit zum Mittag
- Mittagessen (in manchen Klöstern alleine, in anderen in der Gemeinschaft)
- evtl. Erholungszeit
- Arbeitszeit
- Gemeinsame abendliche Gebetszeit
Den genauen Tagesablauf der jeweiligen Ordensgemeinschaft kann und sollte man allerdings bei einem Erstgespräch erfragen. Dahingehend bietet es sich auch an, abzusprechen inwieweit es möglich ist Besuch im Kloster zu empfangen oder auf welche Dinge man während des Freiwilligen Ordensjahres in der jeweiligen Ordensgemeinschaft verzichten muss. Denn auch wenn das Freiwillige Ordensjahr ordensrechtlich keinerlei Auswirkungen hat (man hat also nicht den Status Ordensschwester oder -bruder), gehört man in dieser Zeit dennoch zur Hausgemeinschaft der Ordensschwestern oder -brüder dazu und muss sich demnach auch an deren Lebensweise halten.
Freiwilliges Ordensjahr: Standorte und Kontakt
Auf der Homepage des Ordensjahres gibt es eine Seite, die alle Frauen- und Männerklöster aufführt, an denen das Freiwillige Ordensjahr angeboten wird. Interessent*innen können sich auf diese Weise bereits über die etwaigen Standorte informieren. Bei weiteren Fragen zum Ordensjahr oder bei Interesse hinsichtlich eines Termins zum Erstgespräch kann man sich per E-Mail unter ordensjahr@orden.de melden oder das entsprechende Kontaktformular nutzen.
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