Der Numerus Clausus in der Humanmedizin steht auf der Kippe, tausende Schüler und Studenten werden hellhörig. In Deutschland ist ein Medizinstudium ohne ein Einser-Abitur nahezu Unmöglich. Schon im Jahr 2010 sprach der ehemalige Bundesgesundheitsminister Phillip Rösler Kritik am Numerus Clausus im Fachbereich Medizin aus.

„Der Notendurchschnitt allein sagt aber nichts darüber aus, ob jemand ein guter Arzt wird. Ich finde, da kommt es noch auf ganz andere Faktoren an: So spielt die Fähigkeit zur menschlichen Zuwendung eine große Rolle. Deswegen plädiere ich für eine Abschaffung des Numerus clausus und für eine stärkere Berücksichtigung von Auswahlgesprächen.“

Der Traum Medizin zu studieren ist schon für viele Abiturienten geplatzt, nachdem der Abiturdurchschnitt nicht für einen Studienplatz ausreichte. Auch Wartesemester, die länger als die Regelstudienzeit anhalten sind abschreckend. In den meisten Bundesländern muss man ein Abitur mit dem Durchschnitt 1,0 – 1,2 vorweisen, um überhaupt die Chance auf einem Studienplatz in der Medizin zu bekommen. Viele Abiturienten fühlen sich deshalb ungerecht behandelt und auf Grund dessen wurden Klagen eingereicht. Dies führte dazu, dass ein Normenkontrollverfahren aufgenommen wurde.

Laut Angaben der Zeit stellte Ferdinand Kirchhof, Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, heute bei mündlichen Verhandlungen im Bezug auf den Numerus Clausus im Studienfach Humanmedizin, die Frage nach der Wichtigkeit dieses Aspektes.

In der heutigen Verhandlung wurde noch keine Entscheidung zum Numerus Clausus in der Humanmedizin getroffen, da diese im Regelfall bis zu einigen Monaten dauern kann.

Über den Autor Jan Bohlken

Jan Bohlken (Gründer & Inhaber des Profiling Institut) ist Studien- und Berufsberater, Karrierecoach und Personalberater. Im Blog des Profiling Instituts setzt er sich regelmäßig mit den verschiedensten Themen aus dem Umfeld Schule, Studium, Karriere und Bildung auseinander.