1. MBTI vs. Big Five – zwei Modelle, zwei Denkansätze
Der MBTI (Myers-Briggs Type Indicator) und das Big-Five-Modell (OCEAN-Modell) zählen zu den bekanntesten Verfahren der Persönlichkeitsdiagnostik.
Während der MBTI die Persönlichkeit in 16 Typen unterteilt, arbeitet das Big-Five-Modell mit fünf kontinuierlichen Dimensionen. Diese unterschiedliche Messlogik – Typen vs. Dimensionen – ist der entscheidende methodische Unterschied:
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MBTI: Menschen werden einem von 16 Typen zugeordnet, basierend auf dichotomen Skalen (z. B. Extraversion vs. Introversion).
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Big Five: Misst Persönlichkeit auf fünf unabhängigen Skalen – Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus und Offenheit für Erfahrungen – in gradueller Form.
Während der MBTI also ein kategorisierendes System bietet, das leicht verständlich und anwendungsnah ist, liefert das Big-Five-Modell ein präziseres, wissenschaftlich feineres Profil individueller Unterschiede.
2. Einsatzgebiete in Praxis und Coaching
Beide Modelle finden in unterschiedlichen Kontexten Anwendung:
| Bereich | MBTI | Big Five |
|---|---|---|
| Karriere- und Teamentwicklung | Häufig genutzt zur Kommunikation, Rollenverständnis und Selbstreflexion | Wird zunehmend in Personaldiagnostik und Recruiting eingesetzt |
| Coaching & Persönlichkeitsentwicklung | Hohe Akzeptanz bei Klient:innen aufgrund der Typenlogik | Ideal für vertiefte Persönlichkeitsanalysen und Forschung |
| Psychologische Forschung | Kaum wissenschaftliche Nutzung | Goldstandard in der akademischen Psychologie |
Der MBTI überzeugt durch Anwenderfreundlichkeit und Popularität (z. B. bei 16Personalities), das Big-Five-Modell durch Objektivität, Reliabilität und Validität.
3. Wissenschaftlichkeit im Vergleich
In der Fachliteratur gilt das Big-Five-Modell als das empirisch am besten gestützte Persönlichkeitsmodell.
Der MBTI dagegen basiert auf älteren typologischen Annahmen von C. G. Jung und weist methodische Schwächen auf, etwa:
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Geringe Test-Retest-Reliabilität: Menschen können bei Wiederholung unterschiedliche Typen erhalten.
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Fehlende Dimensionstiefe: MBTI erfasst keine Abstufungen zwischen den Polen.
Das Big-Five-Modell hingegen wurde über Jahrzehnte hinweg statistisch validiert und bietet eine vergleichbare Grundlage für psychologische Forschung, Personaldiagnostik und Coaching.
4. Entscheidungshilfe: Welcher Test passt zu mir?
Wenn du einen leicht verständlichen Einstieg in deine Persönlichkeit suchst – etwa zur Selbstreflexion oder Teamkommunikation – kann der MBTI bzw. 16Personalities-Test sinnvoll sein.
Suchst du jedoch wissenschaftlich fundierte Ergebnisse, die beruflich oder akademisch belastbar sind, empfiehlt sich ein Big-Five-Test.
👉 Empfehlung:
Teste beide Ansätze und vergleiche dein Profil – oft entsteht durch die Kombination ein besonders tiefes Verständnis deiner Persönlichkeit.
5. Fazit: MBTI vs. Big Five – beide haben ihren Platz
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MBTI / 16Personalities bietet Orientierung, Motivation und einen einfachen Einstieg in Persönlichkeitsfragen.
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Big Five liefert wissenschaftliche Präzision, Vergleichbarkeit und robuste Ergebnisse.
Beide Modelle können sich sinnvoll ergänzen – entscheidend ist, welches Ziel du mit dem Test verfolgst: persönliche Einsicht oder wissenschaftliche Genauigkeit.
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