Warum die Frage „Was soll ich studieren?“ oft so schwer ist
Viel Auswahl, viele Meinungen, wenig Klarheit. Drei typische Bremsklötze:
- Erwartungen & Mythen: „Studium = Pflicht“, „Nur Uni zählt“, „Bloß keinen Umweg“.
- Optionenüberfluss: Über 10.000 Studienmöglichkeiten – leicht, sich zu verzetteln.
- Selbstbild unscharf: Stärken, Interessen und Werte sind nicht systematisch erhoben.
Die Lösung: Eine strukturierte Vorgehensweise, die Selbstkenntnis, Realitätscheck und echte Erfahrung kombiniert.
In 6 Schritten zur passenden Studienwahl
Schritt 1: Ausgangslage klären (15–30 Min.)
Notiere Ziele (z. B. Praxis, Forschungsnähe, Ausland), Rahmen (Ort, Budget, Fristen) und No-Gos. Das schafft Fokus.
Schritt 2: Selbstkenntnis aufbauen
Erfasse deine Werte, Stärken, Interessen – z. B. mit unserem kostenlosen Studienwahltest oder einer Potenzialanalyse.
Schritt 3: Studienarten & Hochschultypen verstehen
Uni, HAW/FH, dual, künstlerisch – was passt zu deinem Lernstil und deinem Karriereziel? (siehe Abschnitt unten)
Schritt 4: Fachrichtungen eingrenzen
Starte breit mit Themenclustern (z. B. Technik, Wirtschaft, Gesundheit), prüfe dann konkrete Studiengänge.
Schritt 5: Mini-Experimente planen
1–4-wöchige Praktika, Job-Shadowing, Probevorlesungen oder Intensiv-Sprachkurs – kleine Tests liefern die beste Evidenz.
Schritt 6: Entscheidung treffen & Umsetzung
Erstelle eine Score-Matrix, wähle Favorit + Plan B, sichere Fristen (Bewerbung/Immatrikulation) und starte.
Studienarten & Hochschultypen – kurz & klar
- Universität: wissenschaftlich, forschungsnah, oft mehr Theorie.
- HAW/FH: praxisnah, anwendungsorientiert, kleinere Gruppen.
- Duales Studium: Kombination aus Studium & Vergütung im Betrieb.
- Kunst/Musik/Design: oft Eignungsprüfung & Mappe/Portfolio.
Abschlüsse: Bachelor (6–8 Semester) → Master (3–4 Semester). Vertiefung unter Studium nach dem Abitur.
Fachrichtungen: Beispiele & Ideen zum Weiterklicken
Ein Überblick, um deine Auswahl zu strukturieren:
- Wirtschaft & Management (z. B. BWL, VWL, Marketing, Wirtschaftspsychologie)
- Ingenieurwissenschaften (z. B. Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen)
- Informatik & Data (z. B. Informatik, Data Science, IT-Sicherheit)
- Naturwissenschaften (z. B. Physik, Chemie, Biologie, Mathematik)
- Gesundheit & Medizin (z. B. Humanmedizin, Public Health, Pflegewissenschaft)
- Gesellschaft & Soziales (z. B. Sozialwissenschaften, Pädagogik, Psychologie)
- Sprach- & Kulturwissenschaften
- Lehramt
- Kunst, Musik, Design
- Agrar- & Umweltwissenschaften
Mehr Beispiele & Hinweise findest du in unserer Übersicht: Studienrichtungen & Fachbereiche.
Entscheidungs-Tools & Checklisten
Score-Matrix (15 Minuten)
- Liste je fünf Werte, Stärken, Interessen.
- Bewerte je Option (Uni/HAW/dual + 2–3 Fachrichtungen) von 1–5.
- Summiere & vergleiche – die höchsten zwei sind deine Favoriten.
- Weitere Entscheidungs-Tools.
Mini-Experimente (1–4 Wochen)
- 2–8-wöchiges Praktikum im Wunschfeld.
- Jobben oder Job-Shadowing zum Realitätstest.
- Intensiv-Sprachkurs inkl. Zertifikat.
Realitätscheck
- NC/Eignung, Bewerbungs- & Starttermine, ggf. Visa/Impfungen.
- Finanzierung: BAföG, duale Vergütung, Versicherungen, Kindergeld.
Eltern einbinden – ohne Stress & an einem Strang ziehen
Typische Spannungsfelder
- Sicherheitswunsch vs. Erprobung: Eltern möchten oft „direkt studieren“, du willst Praxis/Ausland testen.
- Finanzen & Formalien: Unsicherheiten zu Kindergeld, Versicherungen, Übergangszeiten.
- Kommunikation: Diskussionen ohne Kriterien, Deadlines und klare Zuständigkeiten.
So wird’s konstruktiv
- Legt gemeinsame Kriterien fest (Passung, Budget, Perspektiven, Fristen).
- Plant Meilensteine: 8 Wochen Orientierung → 2 Mini-Experimente → Entscheidung.
- Haltet Absprachen schriftlich fest (wer recherchiert was bis wann?).
Dein Abkürzungsweg: Test & persönliche Studienberatung
Starte jetzt mit dem kostenlosen Studienwahltest (5–7 Min.) und sichere dir im Anschluss einen Termin für die Studienberatung – fundierte Diagnostik, klare Empfehlungen, ein konkreter Fahrplan.
Konkrete Tipps zur Studienwahl
Hier einige konkrete Tipps, die dir bei der Beantwortung der Frage „Was soll ich studieren?“ helfen können:
✅ Studienwahltests machen: Als erste Orientierung hilfreich
✅ Schnupperstudium absolvieren: Studienalltag erleben
✅ Studienmessen besuchen: Hochschulen & Berufe kennenlernen
✅ Mit Studierenden sprechen: Insiderinfos sammeln
✅ Beratungsangebote nutzen: Hochschulen & Arbeitsagentur helfen
✅ Selbstreflexion üben: Interessen & Fähigkeiten analysieren
✅ Ranking nutzen: Hochschulvergleich bei z. B. ZEIT Campus
Häufige Fehler bei der Studienwahl
❌ Sich nur von Noten oder NC leiten lassen
❌ Den Empfehlungen anderer blind folgen
❌ Nur auf den „Traumberuf“ fokussieren
❌ Keine Alternativen prüfen
❌ Finanzierung & Zeitaufwand unterschätzen
Denk daran: Ein Studium bedeutet oft 3 bis 5 Jahre intensive Beschäftigung mit einem Thema – wähle mit Bedacht.
Besuchen Sie Berufsmessen und Studienmessen!
Diese Messen sind eine hervorragende Gelegenheit, sich umfassend über Studiengänge, Ausbildungswege und berufliche Perspektiven zu informieren. Sie treffen dort auf Hochschulen, potenzielle Arbeitgeber, Verbände, NGOs, Sozialträger und spezialisierte Beratungsunternehmen. Der direkte Austausch mit den Ausstellern ermöglicht es Ihnen, individuelle Fragen zu stellen, Infomaterial mitzunehmen und persönliche Eindrücke zu sammeln. Viele Messen bieten außerdem Vorträge, Workshops oder Beratungssprechstunden an, in denen Sie Tipps zur Studienwahl, Bewerbung oder Karriereplanung erhalten. Gerade wenn Sie sich fragen: „Was soll ich studieren?“, kann der Besuch einer Studienmesse neue Ideen liefern und Ihnen helfen, besser einzuschätzen, welcher Weg zu Ihnen passt.
Bekannte Anbieter und Veranstalter von Studien- und Berufsmessen:
- vocatium – Institut für Talententwicklung (IfT)
→ bundesweite Messen mit Fokus auf persönliche Gespräche - Einstieg GmbH
→ organisiert u. a. die „Einstieg Messe“ in mehreren Großstädten - Horizon – Messe für Studium und Abiturientenausbildung
→ gezielt auf die Zielgruppe der Oberstufenschüler:innen zugeschnitten - azubi- & studientage
→ Mischung aus Ausbildungs- und Studienangeboten, regional sehr aktiv - Stuzubi – die Karrieremesse
→ verbindet Studium, Ausbildung und duale Studiengänge
Nutzen Sie die Möglichkeit zu einem Schnupperstudium oder Studium auf Probe!
Ein Schnupperstudium ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, erste authentische Eindrücke vom Hochschulalltag zu gewinnen. Es ermöglicht Ihnen, in reale Vorlesungen reinzuschnuppern, den Campus kennenzulernen und zu erleben, wie sich der Tagesablauf eines Studierenden gestaltet. Besonders wertvoll ist dabei die direkte Begegnung mit aktuellen Studierenden. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Fragen zu stellen – sei es zu Inhalten, Anforderungen oder zur Studienorganisation. Viele Hochschulen bieten zusätzlich Programmpunkte wie Campusführungen, Infovorträge oder persönliche Beratungsgespräche an. Wenn Sie sich aktuell fragen: „Was soll ich studieren?“, kann ein Schnupperstudium helfen, theoretische Vorstellungen mit der Realität abzugleichen und sich gezielter für oder gegen bestimmte Studienrichtungen zu entscheiden.
Beispiele für Hochschulen und Portale mit Schnupperstudien-Angeboten:
- RWTH Aachen – Schnupperuni
→ Spezielle Programme in den MINT-Fächern, auch für Schüler:innen ab der Oberstufe - Universität Leipzig – Uni zum Kennenlernen
→ Offene Lehrveranstaltungen, Führungen und Gespräche mit Fachvertreter:innen - Hochschule München – Schnupperstudium
→ Angebot für Studieninteressierte in Technik, Wirtschaft und Sozialwesen - Humboldt-Universität zu Berlin – SchülerUni & Probestudium
→ Themenwochen und Vorlesungsbesuche für verschiedene Altersgruppen - Portal: hochschulkompass.de
→ Zentrale Informationsquelle mit Suchfunktion für Hochschulen mit Schnupperstudienprogrammen
FAQ: Häufige Fragen zur Studienwahl
Kombiniere Selbstkenntnis (Werte/Stärken/Interessen), Realitätscheck (Anforderungen, Finanzierung, Fristen) und Erfahrung (Praktika, Job-Shadowing, Probevorlesungen). Nutze als Start den kostenlosen Studienwahltest.
Uni: theorienah & forschungsorientiert. HAW/FH: praxisnah & anwendungsorientiert. Duales Studium: Studium + Vergütung im Betrieb. Wähle nach Lernstil, Karriereziel und Rahmen.
Erstelle eine Score-Matrix (Passung, Motivation, Perspektive, Aufwand, Finanzierung) und plane Mini-Experimente von 1–4 Wochen pro Favorit.
Einigt euch auf Kriterien, setzt Meilensteine (z. B. 8 Wochen Orientierung) und haltet Absprachen schriftlich fest. So werden Diskussionen zu Entscheidungen.
Grundsätzlich ja – u. a. bei Ausbildung/Studium oder anerkannten Freiwilligendiensten. Prüfe Details hier: Kindergeld nach dem Abitur.
Der NC gilt nur für zulassungsbeschränkte Fächer – oft gibt es Alternativstandorte, ähnliche Studiengänge oder Warte-/Auswahlverfahren. Prüfe Optionen und halte einen Plan B bereit.
Ja, viele Masterprogramme erlauben Quereinstieg bei passenden Vorkenntnissen. Alternativ bieten sich Zertifikate und Weiterbildungen an.
Kein Drama – analysiere Gründe, übertrage anrechenbare Leistungen und prüfe Alternativen (andere Fachrichtung, dual, Ausbildung). Beratung hilft beim strukturierten Neuanfang.
Mix aus BAföG, Stipendien, Werkstudentenjobs oder dualem Gehalt. Plane Fixkosten, Puffer und Versicherungen realistisch ein.
- Test starten (5–7 Min.).
- Top-3 Fachrichtungen notieren & je ein Mini-Experiment planen.
- Erstgespräch zur Studienberatung buchen.
Individuelle Studien- und Berufsberatung — an sieben Standorten in ganz Deutschland
Unsere Experten, die über langjährige Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt verfügen, führen Sie bei Ihrer Berufsorientierung oder Studienwahl sicher durch den „Dschungel“ der zahlreichen, möglichen Ausbildungsberufe und Studiengänge und helfen bei der Beantwortung der Frage: "Studienabbruch und dann? bzw. Was soll ich studieren?". Wählen Sie einfach einen unserer sieben Standorte. Hier sind wir für Sie da. Persönlich und mit fundiertem Know-how.