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25947 Studierende haben 2017 das Deutschlandstipendium erhalten. Dieses geht an Studierende, bei denen herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwartet werden. Sie werden monatlich gefördert. Aber was genau ist das Deutschlandstipendium überhaupt? Was umfasst es? Wer sind Geldgeber? Wie funktioniert das Auswahlverfahren?

Das Deutschlandstipendium – Was ist das?

Das Deutschlandstipendium gibt es seit Sommersemester 2011. Es richtet sich an talentierte Nachwuchskräfte. Durch den aktuellen Fachkräftemangel ist gezielte Spitzenförderung, die früh ansetzt, immer wichtiger. Das soll durch das Deutschlandstipendium erreicht werden. Junge Menschen sollen möglichst früh gefördert werden, um ihr volles Potenzial ausschöpfen zu können. Gefördert werden Studierende aller Gebiete, sei es Kunst, Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft oder Ingenieurswissenschaft. Das Deutschlandstipendium will dazu ermuntern, schon jung Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und herausragendes zu leisten. Außerdem soll es dazu ermutigen eine anspruchsvolle Ausbildung zu absolvieren. Der Fokus und das Ziel liegt in herausragenden Leistungen und sozialem Engagement. Hierzu gehören gute Noten, die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen oder auch das erfolgreiche Bewältigen von Hindernissen im eigenen Leben und dem Bildungsweg. Studierende erhalten monatlich 300 Euro als Unterstützung. Diese Unterstützung gilt für mindestens 2 Semester und höchstens bis Ende der Regelstudienzeit. Sie kann auch neben dem BAföG bezogen werden.

Die Finanzierung

Aber woher kommen diese 300 Euro monatlich? Die Hälfte wird vom Bund finanziert, die andere durch private Stifter. Dieses Modell ist besonders am Deutschlandstipendium. Es verbindet staatliche Förderung mit zivilgesellschaftlichem Engagement, wodurch eine neue Stidpendienkultur in Deutschland angestoßen werden soll. Zu den privaten Förderern zählen Unternehmen, Stiftungen, Privatpersonen und Vereine. Eine zentrale Rolle spielen die Hochschulen. Sie sprechen potenzielle Geldgeber an und wählen die Stipendiat*innen durch ein Auswahlverfahren aus. Auch die Planung der Förderung übernehmen die Hochschulen. Insgesamt können Hochschulen aktuell bis zu 1,5 Prozent ihrer Studierenden mit dem Deutschlandstipendium fördern.

Das Auswahlverfahren

Um durch das Deutschlandstipendium gefördert zu werden, muss ein Auswahlverfahren durchlaufen werden. Wie genau dieses aussieht, legen die Hochschulen fest. Die Deutschlandstipendien müssen in jedem Fall öffentlich ausgeschrieben werden. Die konkrete Auswahlentscheidung treffen dann die Hochschulen. Private Mittelgeber können dabei in Auswahlgremien beratend tätig sein. Laut §3 des Stipendienprogramm-Gesetz sollen bei der Auswahl folgende Kriterien berücksichtigt werden:

  • Erbrachte Leistungen
  • Persönlicher Werdegang
  • Gesellschaftliches Engagement
  • Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen
  • Besondere soziale, familiäre oder persönliche Umstände (bspw. durch einen Migrationshintergrund/die familiäre Herkunft)

Aktuelle Zahlen

In der Fachserie 11 Reihe 4.6 „Bildung und Kultur“ hat das Statistische Bundesamt 2018 den Qualitätsbericht der „Förderung nach dem Stipendienprogramm-Gesetz (Deutschlandstipendium)“ für das Jahr 2017 vorgelegt. Demnach haben im Jahr 2017 25947 Studierende ein Deutschlandstipendium als Unterstützung erhalten. 49 Prozent davon waren männlich, 51 Prozent weiblich. Ca. 11 Prozent der Geförderten waren ausländische Studierende. Von ihnen kamen rund 47 Prozent aus Europa. Am zweithäufigsten ist Asien als Herkunftsland angegeben worden. 36 Prozent der geförderten ausländischen Studierenden kamen hierher.
Die meisten geförderten Studierenden gab es in den Ingenieurswissenschaften. Hier hatten im Jahr 2017 9544 Studierende ein Deutschlandstipendium. An zweiter Stelle stehen die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 7699 geförderten Studierenden. 2017 wurden insgesamt 26,9 Millionen Euro von privaten Gelgebern weitergegeben. Private Geldgeber gab es 2017 insgesamt 7548. Vor allem Kapitalgesellschaften waren 2017 private Geldgeber.

Fazit

Das Deutschlandstipendium richtet sich also an leistungsstarke und begabte Studierende, die vielversprechende Nachwuchskräfte darstellen. Finanziert wird es vom Bund und von privaten Mittelgebern. Wer sich für ein Deutschlandstipendium bewerben möchte, kann dies an teilnehmenden Hochschulen tun. Momentan nehmen ungefähr 90 Prozent der staatlichen Hochschulen am Programm teil. Das Auswahlverfahren läuft über die Hochschule selber ab. Monatlich werden Studierende mit 300 Euro unterstützt und das für mindestens 2 Monate und neben dem Studium.

Hier finden Sie die Angaben des Statistischen Bundesamtes:

Förderung nach dem Stipendienprogrammgesetz (Deutschlandstipendium) – Fachserie 11 Reihe 4.6 – 2017

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Über den Autor J Bohlken