Im Zuge der Digitalisierung befindet sich die Arbeitswelt im Wandel. Begriffe wie Arbeiten 4.0 fallen immer häufiger. Doch was bedeutet das und worüber sollte man sich Gedanken machen?

Die Arbeitswelt 4.0

Wie schon früher in der Geschichte, zur Zeit der Entwicklung der Dampfmaschine, steht die Menschheit wieder vor einem großen Schritt in eine neue Arbeitswelt. Nicht nur die fortschreitende Digitalisierung und der technische Fortschritt zwingen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zum Umdenken. Auch ein Wertwandel und neue Erwartungen setzen bisher nie da gewesene Meilensteine. Treibende Kraft hierbei ist zum Beispiel die „Generation Y“.

Digitalisierung fordert und fördert.

Die Digitalisierung ist ein zweischneidiges Schwert. Während IT-Spezialisten und Unternehmensberater voraussagen, dass der technische Fortschritt in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren fast jeden Arbeitsplatz überflüssig machen würde, besänftigen Arbeitsmarktforscher und Ökonomen die Gemüter. Zwar können Roboter und Computer inzwischen eine Vielzahl an Aufgaben übernehmen, doch ist diese Aussage näher zu betrachten. So findet man die Mehrzahl der für Roboter gut zu bewältigenden Aufgaben lediglich im Produktionsbereich. Denn die meisten Aufgaben im Dienstleistungsbereich, explizit mit sozialem Kontakt, sind fast unmöglich für Roboter. Dazu zählen zum Beispiel der Pflegebereich aber auch die Buchhaltung. Weitere Berufe, die nicht gänzlich von Maschinen übernommen werden können, lassen sich im Bau, Gesundheitsbereich oder Kulturbereich finden. Darüber hinaus ist nicht zu vernachlässigen, dass die Zunahme an eingesetzter Roboter- und Computertechnik neue speziell ausgebildete Arbeitskräfte benötigt, die den einwandfreien Ablauf garantieren. Ob die Digitalisierung der Arbeitswelt eine neue Massenarbeitslosigkeit auslöst, ist also höchst fraglich.

Anforderungen an die Arbeitswelt

Durch den Eintritt der Generation Y in die Berufswelt tritt in den letzten Jahren ein Wertewandel ins Licht, auf den es einzugehen gilt. Aus diesem Grund wurde der öffentliche Dialog Arbeiten 4.0 der Bundesregierung einberufen, um künftige Veränderungen der Arbeits- und Berufswelt analysieren zu können. In der Zusammenfassung „Weißbuch Arbeiten 4.0“ werden Lösungansätze und Ergebnisse des Dialogs dokumentiert. Hier wird klar, dass die Menschen dieser Generation (Geburtsjahr 1980-2000) großen Wert auf Flexibilität, Nachhaltigkeit, Kollaboration, Arbeit und Privates nicht mehr zu trennen, legen. Dabei sollte der Schutz vor Selbstausbeutung nicht auf der Strecke bleiben.

Die Ebenen

Der Wandel lässt sich in drei Ebenen aufteilen, die in Wechselwirkung miteinander stehen.

1. Leistungsfähige Technologien

IT-Systeme ermöglichen:

– Vernetztes Arbeiten jederzeit

– Kollaboration auch über Staatsgrenzen hinweg

– Arbeit wird kontrollier- und steuerbar

2. Geschäftsmodelle, Dienstleistungen und Produkte

– neue Berufe

– neues Produktangebot

– neue Marktplätze durch Online-Services

3. Konsum-, Kommunikations-,  und Arbeitskultur

– neue Kommunikationswege (social media)

– neues Konsumverhalten

– neue Strukturen in der Arbeitswelt (mobiles Arbeiten)

Aufgabe für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Mit Blick in die Zukunft ist also festzuhalten, dass es das künftige Bestreben von Arbeitgeber und Arbeitnehmer sein sollte Weiterbildungsmaßnahmen in Betracht zu ziehen. Denn nur durch diese entsprechende Qualifizierung können Aufgabengebiete der Arbeitskräfte erweitert und komplexer gemacht werden. Daraus würde folgen, dass die entsprechende Tätigkeit schwerer zu automatisieren wäre oder die neue Technologie als Arbeitsmittel effizienter eingesetzt wird.

 

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Über den Autor Jan Bohlken

Jan Bohlken (Gründer & Inhaber des Profiling Institut) ist Studien- und Berufsberater, Karrierecoach und Personalberater. Im Blog des Profiling Instituts setzt er sich regelmäßig mit den verschiedensten Themen aus dem Umfeld Schule, Studium, Karriere und Bildung auseinander.