Das gute Angebot an Ausbildungspätzen macht es Azubis leicht, ihren Ausbildungsplatz bei Nichtgefallen aufzugeben und die Ausbildung abzubrechen. Über 24 Prozent der 149.760 Ausbildungsverträge wurden 2011 aufgelöst. Ein Drittel bereits während der Probezeit und fast zwei Drittel in den ersten zwölf Monaten. Das Handwerk war mit durchschnittlich 31,1 Prozent am stärksten betroffen, wogegen die Quote im Öffentlichen Dienst bei gerade mal 6,1 Prozent lag. Nur 13,6 Prozent der Abiturienten in einer Ausbildung lösten 2011 ihre Verträge vorzeitig, was jedoch an den vorrangig kaufmännischen Berufen liegen dürfte. Der häufigste Grund für einen Ausbildungsabbruch sind enttäuschte Erwartungen des Azubis in den Beruf, was nach Expertenmeinung an zu geringer Information durch den Schüler liegt. Grundsätzlich empfehlen sich für einen Überblick über die Berufswelt einschlägige Seiten im Internet. Berufswahltests und Praktika oder der Besuch von Berufsmessen ist ein nächster Schritt. Laut Industrie- und Handelskammer sind neben falschen Vorstellungen, auch mangelnde Ausbildungsreife einiger Realschülern und fehlendes Durchhaltevermögen Grund für einen Ausbildungsabbruch. Bei Abiturienten kommt jedoch oft hinzu, dass sie eine AUsbildung nur als „Notlösung“ begonnen haben, weil sie ihren Wunschstudienplatz nicht erhalten haben. Im folgenden Jahr bewerben sie sich wieder um den Studienplatz und brechen bei erfolgreicher Bewerbung die Ausbildung ab. Hier sollten Ausbildungsbetrieb sich allerdings fragen, warum sie den Azubi innerhalb eines Jahres nicht von sich und der Ausbildung überzeugen konnten.

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Über den Autor Jan Bohlken

Jan Bohlken (Gründer & Inhaber des Profiling Institut) ist Studien- und Berufsberater, Karrierecoach und Personalberater. Im Blog des Profiling Instituts setzt er sich regelmäßig mit den verschiedensten Themen aus dem Umfeld Schule, Studium, Karriere und Bildung auseinander.