In nicht geringer Zahl gibt es an deutschen Hochschulen auch die sogenannten Scheinstudenten und Statuswahrer. Das sind Studierende, die nur dem Namen nach an einer Hochschule eingeschrieben bzw. immatrikuliert sind, um die Vorteile zu nutzen, die ihnen dieser Status bringt. Günstige Fahrten mit Bus und Bahn dank dem Semesterticket, geringere Beiträge für die Krankenkasse oder sogar eine kostenlose Familienversicherung, Vergünstigungen bei Theater- und Kinokarten, Mobilfunkverträgen, Zeitschriftenabos oder Kontogebühren, scheinen als Vorteile zunächst auf der Hand zu liegen.
Moralisch verwerflich wird dieses Verhalten allerdings, wenn Scheinstudenten oder Statuswahrer ernsthafte Studienplatzbewerber durch das Belegen zulassungsbeschränkter Studiengänge um ihre Ausbildungschancen bringen oder sich zu Lasten der Steuerzahler sowie der Versicherten, Leistungen wie Kindergeld oder eine beitragsfreie Familienversicherung erschleichen und stattdessen einem Job nachgehen. Am beliebtesten für Scheinstudenten sind jedoch immer noch die NC-freien Studiengänge, da man sich dort leichter einschreiben kann.
So soll einer Umfrage unter Studierenden zu Folge im Bachelorstudiengang Physik während des ersten Semesters rund ein Drittel der Studierenden keine Kurse besuchen. Lohnenswert sind Scheinstudenten allerdings auch für die Hochschulen, bekommen diese doch entsprechend der Studierendenzahl finanzielle Zuweisungen vom jeweiligen Bundesland.
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