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Das Berufsbild eines/einer Dimplomat/in ist durch vieles Reisen, das Treffen hochrangiger Persönlichkeiten und das Vertreten der Interessen der Bundesrepublik Deutschland nach Außen gekennzeichnet. Viele verbinden auch Ansehen mit dem Beruf. Der Job beim Auswärtigen Amt hat augenscheinlich einen gewissen Reiz. Aber was heißt es wirklich Diplomat/in zu sein? Wie wird man Diplomat/in?
Berufsbild Diplomat/in
Bevor die Frage „ Wie wird man Diplomat/in? “ beantwortet werden kann, wird das Berufsbild eines/einer Diplomaten/in vorgestellt. Als Diplomat/in bezeichnet man die Angestellten im höheren Dienst beim Auswärtigen Amt. Man arbeitet mit interessanten Menschen zusammen, lernt die Welt kennen und meistert anspruchsvolle Aufgaben. Diplomaten/-innen arbeiten an 230 Auslandsvertretungen weltweit. Das Aufgabengebiet ist dabei sehr breit. Zu den Aufgabengebieten gehören:
- Bilaterale Beziehungen Deutschlands mit anderen Staaten
- Deutsche Interessen in internationalen Gremien vertreten
- Europapolitik
- Deutschlands Rolle in den Vereinten Nationen
- Außenwirtschaft
- Internationale Energie-/Umweltpolitik
- Internationale Beziehungen ((völker-)rechtliche Aspekte)
- Kultur- und Bildungspolitik
- Konsularische Betreuung deutscher Staatsangehöriger
Als Diplomat/in ist man also Netzwerk und Vermittler, da man im Ausland die deutschen Interessen und Positionen vertritt und erläutert. Neben dieser Vermittlung beobachten sie auch die Innen- und Außenpolitik des Landes, in dem sie gerade sind. Ebenso wie die Kultur und die Gesellschaft. Da die Aufgabengebiete so weitreichend sind, müssen sich Diplomaten/-innen immer wieder in neue Themengebiete einarbeiten. Vor allem während der ersten 10 Jahre sollen sie möglichst viele Gebiete und Regionen kennenlernen. Das heißt aber auch, dass man alle 2 bis 3 Jahre in ein anderes Land versetzt wird. Nach einigen Jahren können sich fachliche oder regionale Spezialisierungen herausstellen. Aber auch dann wird man noch alle 3 bis 4 Jahre an einen neuen Dienstort versetzt. Die Hälfte des Berufslebens verbringt ein/e Diplomat/in ca. im Ausland. Dabei kann der Dienstort auch in einem Krisengebiet sein oder in sonstigen Gebieten mit schwierigen Lebens- und Klimabedingungen.
Des Weiteren erhalten Diplomaten/-innen schon früh Personalverantwortung. Vor allem im Ausland ist dies der Fall. Auch der Aufstieg in eine Führungsposition ist möglich. Da es nicht sehr viele Diplomaten/-innen gibt, ist es wahrscheinlich, im Berufsleben eine Führungsposition einnehmen zu können.
Wie wird man Diplomat/in?
Voraussetzungen
Jetzt stellt sich noch immer die Frage „ Wie wird man Diplomat/in? “. Um Diplomat/in zu werden, muss man einige hohe Voraussetzungen erfüllen:
- Hochschulabschluss (Master oder gleichwertiger Abschluss) (besonderer Bedarf an Volljuristen und Volkswirten)
- Deutsche Staatsbürgerschaft
- Sehr gute Englischkenntnisse und Französisch oder weitere Amtssprache der Vereinten Nationen
- Hohe intellektuelle Leistungsfähigkeit
- Hohes politisches Verständnis
- Sehr gute kommunikative Fähigkeiten und Kontaktfähigkeit
- Soziale und interkulturelle Kompetenzen
- Uneingeschränkte weltweite Versetzungsbereitschaft
- Strategisches Denken
- Führungskompetenz, Durchsetzungsvermögen, Teamfähigkeit
- Gesundheitliche Eignung (durch ärztliche Untersuchung festgestellt)
- Erweiterte Sicherheitsüberprüfung nach § 9 Sicherheitsüberprüfungsgesetz (SÜG)
Auswahlverfahren und Vorbereitungsdienst
Um die Frage „ Wie wird man Diplomat/in? “ abschließend zu beantworten, muss man sich im nächsten Schritt das Auswahlverfahren und den Vorbereitungsdienst ansehen. Für den höheren Dienst kann man sich ausschließlich online bewerben. Einmal jährlich findet das schriftliche Auswahlverfahren statt. Dabei werden die Sprachkenntnisse, das Wissen über Politik, Recht, Wirtschaft, Geschichte und die Allgemeinbildung ebenso geprüft, wie die psychologische Eignung. Auf diesen Test sollte man sich intensiv vorbereiten. Als Informationsquelle kann die Seite des Auswärtigen Amts genutzt werden, wo viele Informationen zum Thema bereitstehen. Auch das Lesen der überregionalen Presse wird empfohlen. Auf den schriftlichen Teil, folgt dann noch ein mündlicher Teil. Anders als der schriftliche Teil kann dieser nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen wiederholt werden.
Hat man erfolgreich an dem Auswahlverfahren teilgenommen, startet der 14-monatige Vorbereitungsdienst. Dieser wird an der Akademie Auswärtiger Dienst Berlin-Tegel durchgeführt. Jedes Jahr absolvieren 35-45 Attaché(e)s diesen Dienst. In der Zeit sind sie Beamter/-in auf Widerruf. Am Ende gibt es eine schriftliche und mündliche Laufbahnprüfung. Dabei werden die angehenden Diplomaten/-innen sowohl theoretisch, als auch praktisch geschult und auf die spätere Tätigkeit vorbereitet
Fazit
Die Frage „ Wie wird man Diplomat/in? “ wurde somit beantwortet. Der Beruf des/der Diplomaten/in ist sehr vielseitig, verlangt aber auch einiges ab. Neben hohen Voraussetzungen für den Beruf, sollte vor allem die uneingeschränkte weltweite Versetzungsbereitschaft bedacht werden. Nicht jede Person und nicht jede Familie möchte im Rhythmus von ungefähr 3 Jahren in ein neues Land ziehen. Das bedeutet auch immer, dass Freunde zurückgelassen werden, was vor allem für Kinder problematisch sein kann. Außerdem sollte einem vor der Bewerbung klar sein, dass Einsätze in Krisengebieten und in Gebieten mit schwierigen klimatischen Bedingungen, sowie schlechter gesundheitlicher Versorgung sehr wahrscheinlich sind. Ist man zu all dem bereit und erfüllt die oben genannten Voraussetzungen, bietet das Berufsbild des/der Diplomaten/in viele Möglichkeiten und gute Aufstiegschancen. Dadurch, dass die Themengebiete so breit gefächert sind, kann man sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen und so Deutschlands Außenpolitik aktiv mitgestalten.
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