Der Anteil der Studierenden, die mit dem Konsum von Drogen sogenanntes Hirndoping betreiben, ist in den vergangenen Jahren gleich geblieben.
Eine vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) durchgeführte und vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beauftragte repräsentative Befragung von Studierenden zur Verbreitung des Drogenkonsums belegt, das der Anteil der Studierenden, die zum „Hirndoping“ greifen mit 6 Prozent nahezu unverändert gering ist. Vor vier Jahre waren es bei einer ersten Befragung noch 5 Prozent der Studierenden, die nach eigenen Aussagen verschreibungspflichtige Medikamente oder illegale Drogen konsumieren, um beim Lernen länger durchzuhalten oder um überhaupt in der Lage zu sein, stressige Situationen wie Prüfungen zu meistern.
Der Anteil der Studierenden, die mit frei verkäuflichen Mitteln (Koffeintabletten, Energy Drinks, Vitaminpräparaten, Schlaf-, Beruhigungs- oder Schmerzmitteln, homöopathischen oder pflanzlichen Substanzen) versuchen, das Studium besser zu bewältigen, wird mit 8 Prozent angegeben und hat sich somit in den letzten vier Jahren verdoppelt. Konsumenten unter den Studierenden fühlen sich von vergleichsweise vielen Lebensbereichen belastet (z.B. Studium, Nebenjob, Finanzen, Gesundheit, Partnerschaft). An der Hochschule sind sie weniger gut integriert als ihre Mitstudierenden, das heißt, sie haben seltener Kontakte zu ihren Kommiliton(inn)en oder zu den Lehrenden, von denen sie sich zudem häufig nicht anerkannt fühlen. Ihre Schwierigkeiten im Studium sind überdurchschnittlich groß und die Selbsteinschätzung ihrer Studienleistung fällt tendenziell schlechter aus als bei den Mitstudierenden.
Vor allem ein subjektiv hohes Stressniveau und eine geringe Lebenszufriedenheit sind ausschlaggebend dafür, ob Studierende zu Drogen greifen. Weiterhin stellt ein nicht leistungsbezogener Cannabiskonsum einen extremen Risikofaktor für Hirndoping dar. Studierende, die Substanzen zur Schmerzbekämpfung, aus gesundheitlichen Gründen oder aus Neugier nehmen, oder um den Zeitaufwand zum Lernen gering zu halten, haben eine deutlich höhere Neigung zum „Hirndoping“ als andere Studierende mit leistungsbezogenem Drogenkonsum.
Die dargestellten Befunde beruhen auf den Angaben von ca. 6.700 Befragten und sind auf Bundes- und Landesebene sowie nach Geschlecht, Hochschulart und Fächergruppe repräsentativ.
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