Eine unter dem Namen „Bildung auf einen Blick 2015“ durch die OECD kürzlich veröffentlichte Studie dokumentiert großen Fortschritte im Bildungswesen. Genauer beim Ausbau der Bildungssysteme in den letzten 25 Jahren, lässt aber auch Mängel erkennen und Interpretationsspielräume offen. Im Durchschnitt verfügen in den OECD-Ländern rund 41 % der 25 bis 34-Jährigen über einen höheren Bildungsabschluss. Unterschiede im Bildungsniveau schlagen sich weiterhin bei den Arbeitsmarktchancen nieder: Je höher ein erzielter Abschluss, desto häufiger ein sicheres Beschäftigungsverhältnis. Erfolge kann Deutschland verzeichnen: 92 % der 3-Jährigen nehmen an Programmen der frühkindlichen Bildung teil, 2005 waren es noch 80 %, auch liegt die Betreuungsquote bei den 2-Jährigen im Jahr 2013 mit 59 % deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 39 %.
Die gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland sowie die leistungsfähige Hochschul- und Berufsausbildung im Land, erleichtert jungen Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt. So war 2014 in Deutschland der Anteil der 20- bis 24-Jährigen, die weder arbeiten noch in Ausbildung oder Weiterbildung unter allen OECD-Ländern am geringsten (10,1 % in Deutschland gegenüber 17,9 % im OECD-Durchschnitt), was als Beleg für die Vorzüge des dualen Ausbildungssystems gewertet wird. Mittlerweile beginnen 53 % eines Jahrgangs ein Studium oder einen anderen tertiären Bildungsgang (Meister, Techniker), wogegen es im OECD-Durchschnitt 60 % sind. Hierbei bleibt jedoch unberücksichtigt, dass viele OECD-Länder über keine duale Berufsausbildung verfügen. Kritisch bewertet werden von der OECD die niedrigen deutschen Gesamtausgaben (privat und öffentlich) für Bildungseinrichtungen. Diese lagen 2012 bei 4,4 % des Bruttoinlandsprodukts und damit deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 5,3 %. Bei dieser Bewertung wurde offenbar nicht berücksichtigt, dass höhere Bildung in Deutschland weitgehend aus Steuermitteln finanziert wird und kaum über private Schul- und Studiengebühren.
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