Lehramt studieren in Deutschland: Alles, was du wissen musst
Warum ein Lehramtsstudium?
Ein Lehramtsstudium ist in Deutschland ein beliebter Weg in den öffentlichen Dienst. Im Wintersemester 2022/23 starteten rund 45.000 Studierende in ein Lehramtsstudium. Der Beruf der Lehrkraft bietet Sicherheit, Sinnhaftigkeit und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten – insbesondere in Zeiten des Lehrkräftemangels.
Voraussetzungen: Welche Eigenschaften braucht man als Lehrer*in?
Wenn du Lehrer*in werden möchtest, solltest du eine offene und zugewandte Haltung, Lernbereitschaft und Empathie mitbringen. Kommunikationsfähigkeit, Kritikfähigkeit und eine hohe Frustrationstoleranz sind essenziell, ebenso wie ein echtes Interesse an pädagogischer Arbeit und der Wille, junge Menschen zu fördern. Erste Eindrücke kannst du dir durch Praktika oder Selbsterkundungstools wie die von CCT Germany verschaffen.
Lehramtsstudium – Studienaufbau: Abschlüsse und Dauer
Das Lehramtsstudium kann mit einem ersten Staatsexamen oder mit dem akademischen Weg über Bachelor und Master (Master of Education) abgeschlossen werden. Die Regelstudienzeit beträgt insgesamt sieben bis zehn Semester – je nach Studienmodell und Bundesland. Im Anschluss folgt das ein- bis zweijährige Referendariat, das für die Verbeamtung erforderlich ist.
Studienorte: Wo kann ich Lehramt studieren?
Lehramtsstudiengänge werden an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen (v.a. in Baden-Württemberg) sowie Fachhochschulen für berufliche Schulen angeboten. An einigen Hochschulen findet die Ausbildung auch in Kooperation mit Musik-, Sport- oder Kunsthochschulen statt.
Schulformen: Welche Lehrämter gibt es?
Je nach Hochschule und Bundesland kannst du Lehramt für unterschiedliche Schularten studieren:
- Grundschule
- Haupt-, Real-, Mittel- oder Sekundarschule (Sekundarstufe I)
- Gymnasium
- Gesamtschule
- Berufskolleg/Berufsschule
- Sonderpädagogik
Die Wahl der Schulform beeinflusst die Fächerwahl, den Studienumfang und spätere Einsatzmöglichkeiten.
Fächerwahl: Welche Kombinationen sind möglich?
Die Kombinationsmöglichkeiten variieren je nach Hochschule. Beliebt und oft verpflichtend sind Deutsch, Mathematik und Sachunterricht für Grundschule. Sport und Kunst können häufig nicht miteinander kombiniert werden. Achte auf mögliche Einschränkungen und informiere dich vorab, welche Fächer an deiner Wunschhochschule angeboten werden.
Studienvoraussetzungen und Zulassungsbedingungen
Viele Lehramtsfächer sind zulassungsfrei. Bei zulassungsbeschränkten Studiengängen entscheidet die Abiturnote. Für künstlerische oder sportliche Fächer sind Eignungsprüfungen notwendig. Informationen dazu gibt es beim Hochschulkompass.
Praktika und Praxissemester
Praktische Erfahrung ist ein fester Bestandteil des Studiums. Meist gibt es ein Orientierungspraktikum im ersten Jahr, fachdidaktische Praktika sowie ein längeres Praxissemester im Master. Frühzeitige Praxiserfahrungen – z. B. durch Nachhilfe oder ehrenamtliche Tätigkeiten – helfen, den Beruf besser kennenzulernen und einen „Praxisschock“ zu vermeiden.
Bewerbung für ein Lehramtsstudium: Wie läuft die Studienplatzvergabe?
Die Bewerbung erfolgt direkt über die Hochschulen. In der Regel kannst du dich parallel für verschiedene Schularten und Fächer bewerben. Polyvalente Bachelorstudiengänge ermöglichen dir außerdem, dich erst später endgültig für oder gegen das Lehramt zu entscheiden.
Studienform: Geht das auch dual oder in Teilzeit?
Ab Wintersemester 2024/25 werden an einigen Hochschulen in Erfurt, Magdeburg, Stuttgart, Freiburg und Karlsruhe duale Lehramtsstudiengänge für bestimmte Schulformen und Fächer angeboten. Teilzeitmodelle sind aktuell noch selten, aber in Planung.
Finanzierung: Was kostet ein Lehramtsstudium?
Ein Lehramtsstudium ist in der Regel gebührenfrei, aber während längerer Praktika – insbesondere im Praxissemester – erhältst du keine Vergütung. Plane daher deine Finanzierung gut (BAföG, Stipendien, Nebenjob). Auch im Referendariat ist das Gehalt mit 1.450 bis 1.650 Euro brutto relativ niedrig.
Gehaltsperspektiven: Wie viel verdient man als Lehrer*in?
Das Einstiegsgehalt richtet sich nach der Besoldungsgruppe (A12 oder A13) und liegt brutto zwischen 3.600 und 5.100 Euro. Verbeamtete Lehrkräfte erhalten netto mehr als angestellte Kolleg*innen. Auch die Schulart spielt eine Rolle bei der Gehaltsstufe.
Berufsaussichten: Welche Fächer sind gefragt?
Besonders gute Chancen bestehen in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), aber auch Kunst, Musik und Sonderpädagogik sind stark gefragt. Der Bedarf variiert je nach Bundesland, Schulform und Fachkombination.
Flexibilität: Schulart oder Fach wechseln?
Ein Wechsel der Schulform oder Fächer im Studium ist grundsätzlich möglich, allerdings kann sich dadurch die Studiendauer verlängern. Im Berufsleben ist ein Wechsel zwischen Schularten häufig ebenfalls möglich – insbesondere bei Bedarf an bestimmten Fachkombinationen.
Alternativen: Muss es ein Lehramtsstudium sein?
Mit einem abgeschlossenen Lehramtsstudium stehen dir auch andere Berufsfelder offen, z. B. in der Erwachsenenbildung, Verlagswesen, Verwaltung, Beratung oder in Bildungsministerien. Falls du dir noch nicht sicher bist, ist ein polyvalenter Bachelor ein guter Weg.
Tipps zur Studienwahl: So gehst du vor
- Informiere dich umfassend: Nutze Portale wie studienwahl.de, hochschulkompass.de und lehrerwerden.bildungsserver.de.
- Selbsterkundung: Mache Online-Tests und reflektiere, ob du dich für den Lehrerberuf eignest.
- Wähle Fächer mit Herz: Studiere nur das, was dich begeistert – denn nur so kannst du auch andere dafür begeistern.
- Schulform und Berufsperspektiven: Prüfe den Bedarf deiner Wunschfächer und ob du dir z. B. Grundschule, Berufsschule oder Gymnasium als Arbeitsumfeld vorstellen kannst.
- Praktika frühzeitig planen: Diese geben dir wertvolle Einblicke und verbessern deine Chancen im späteren Berufsleben.
- Finanzierung sichern: BAföG, Stipendien oder ein Nebenjob können helfen – kläre rechtzeitig deine Möglichkeiten.
Fazit: Lehramt studieren – Eine gute Entscheidung mit Perspektive
Ein Lehramtsstudium ist anspruchsvoll, aber auch lohnend. Wer sich für junge Menschen engagieren möchte, kann hier eine erfüllende berufliche Laufbahn beginnen. Gute Vorbereitung, eine bewusste Fachwahl und praktische Erfahrungen helfen dir, die richtige Entscheidung zu treffen – sowohl für das Studium als auch für deine Zukunft als Lehrer*in.
Quelle – Idee und Informationen stammen von CHE Kompakt Lehramt studieren Zusammengefasst und gekürzt mit Chat GPT
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