Es ist beschlossen! Nordrhein-Westfalen kehrt zurück zu G9. Das Landeskabinett kam nun zu den wichtigsten Punkten bezüglich der Gesetzesänderung. Wissenswertes zu den Änderungen finden Sie hier:
Ab wann gilt wieder G9?
Trotz Drängen von Elternseiten, soll die Rückkehr zur längeren Schulzeit erst ab übernächstem Schuljahr für die fünften und sechsten Klassen gelten. Das Gesetz soll aber noch vor den Sommerferien verabschiedet werden, so Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).
Grundsätzlich oder mit Selbstbestimmung der Schulen?
Jede Schule hat einmalig bis Ende Januar 2019 die Möglichkeit, bei einer Schulkonferenz zu entscheiden, ob sie bei G8 bleibt. Die Besetzung besteht aus Schülern, Eltern und Lehrern, zu je einem Drittel. Die Entscheidung für G8 müsse mit einer zwei Drittel Mehrheit plus einer Stimme getroffen werden. Darüber hinaus können die Schulträger bei gravierender Begründung von einem Vetorecht Gebrauch machen. Eine spätere Wechselentscheidung seitens der Schulträger, unabhängig welcher Richtung, setzt eine stichhaltige Bedarfsprüfung voraus.
Anzahl der Schulen mit G9
Das Schulministerium prognostiziert, dass etwa 90% aller Gymnasien in Nordrhein-Westfalen zum längeren Schulsystem zurückkehren. Zwar wird bisher keine verbindliche Auskunft über die Entscheidung einer Schule gegeben, Lehranstalten werden jedoch gebeten interessierten Eltern eine Tendenz zu geben, so Ministerin Gebauer.
Die benötigten Ressourcen
Unklarheit herrscht derzeit noch über die Kosten der Umstellung. Allerdings wurde beschlossen, dass es eine pauschale Erstattung für die Kommunen geben wird. Neben circa 2300 zusätzliche Lehrstellen werden, Berechnungen nach, von der Jahrgangsstufe 13 in Großstädten (zum Beispiel Düsseldorf, Köln, Münster oder Bonn) etwa 150 weitere Klassenräume benötigt.
Der Zeit- und Lehrplan
Auch eine Anpassung des Lehrplans ist vorgesehen. So plant die Landesregierung Änderungen in den MINT Fächern, das heißt Fächer wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Darüber hinaus soll ein neues Fach „Wirtschaft“ unter anderem Verbraucherbildung und ökonomische Kompetenzen vermitteln.
Änderungen gibt es auch bei den Fremdsprachen. Zwar noch nicht entschieden, doch sehr wahrscheinlich ist es, laut Schulministerium, dass die zweite Fremdsprache erst wieder ab der siebten Klasse startet. Im G8 Schulsystem wurde sie schon in der sechsten Klasse unterrichtet.
Darüber hinaus ist eine Erhöhung der Gesamtjahreswochenstundenzahl von gegenwärtig 163 auf 188 vorgesehen. Davon sind acht Stunden variabel einsetzbar, um eine bessere Förderung von schwächeren oder besonders starken Schülern zu garantieren. Außerdem erhält jede Schule so die Möglichkeit, ihr Profil, wie zum Beispiel bilingual oder künstlerisch-musisch, auszubauen.
Die mittlere Reife
Zuletzt sei noch erwähnt, dass Schülerinnen und Schüler eines Gymnasiums wieder mit dem erfolgreichen Absolvieren der zentralen Abschlussprüfungen in der zehnten Klasse die Mittlere Reife erlangen.
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