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Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütung 2018 vorgestellt. Eine solche Auswertung führt das BIBB seit 1976 jährlich durch. Für die Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütung 2018 wurden laut BIBB von 153 Berufen ist Ostdeutschland und 181 in Westdeutschland die durchschnittlichen Vergütungen ermittelt. 89 Prozent der Ausbildungsverhältnisse fielen laut BIBB auf diese einbezogenen Berufe.

Nach der Auswertung des BIBB seien die Ausbildungsvergütungen 2018 durchschnittlich und bundesweit gestiegen und zwar um 3,7 Prozent, was einen stärkeren Anstieg gegenüber 2017 bedeute. 2017 seien die Vergütungen lediglich um 2,6 Prozent gestiegen.

Dieser prozentuale durchschnittliche und bundesweite Anstieg bedeute in Zahlen, dass 2018 die tariflichen Ausbildungsvergütungen im Durchschnitt bei 908 Euro monatlich gelegen haben. Dabei sei der durchschnittliche Betrag in Westdeutschland mit 913 Euro sogar höher gewesen, wohingegen in Ostdeutschland der Durchschnitt bei 859 Euro gelegen habe, was 94 Prozent der Vergütungshöhe in Westdeutschland entspreche, welche sich somit im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert hätte. Der prozentuale Anstieg hingegen, sei in Ostdeutschland mit 3,9 Prozent höher gewesen, als in Westdeutschland mit 3,6 Prozent.

Weitergehend berichtet das BIBB, dass zwischen den Ausbildungsberufen 2018 große Unterschiede in der Höhe der Vergütung festgestellt wurden. Die höchsten Ausbildungsvergütungen habe es demnach im Beruf Maurer/in gegeben. Hier habe der bundesweite Durchschnitt bei monatlichen 1159 Euro gelegen. In Westdeutschland habe der Durchschnitt für diesen Ausbildungsberuf bei 1175 Euro gelegen, in Ostdeutschland bei 975 Euro. Ebenfalls hohe Vergütungen habe es in den Berufen Mechatroniker/in (Westdeutschland: 1091 Euro, Ostdeutschland: 1070 Euro), Industriekaufmann/frau (Westdeutschland: 1051 Euro, Ostdeutschland: 981 Euro) und Kaufmann/frau für Versicherungen und Finanzen (einheitlich) gegeben. Die bundesdeutschen Durchschnitte für diese Ausbildungen hätten dabei bei 1088 Euro, 1047 Euro und 1035 Euro gelegen.

Niedrig hingegen seien die durchschnittlichen Vergütungen 2018 in den Ausbildungsberufen Maler/in und Lackierer/in (einheitlich), Bäcker/in (einheitlich), Florist/in (Westdeutschland: 622 Euro, Ostdeutschland: 587 Euro), Friseur/in (Westdeutschland: 606 Euro, Ostdeutschland: 387 Euro) und Schornsteinfeger/in (einheitlich) gewesen. Die bundesweiten Durchschnitte hätten bei 718 Euro, 678 Euro, 617 Euro, 584 Euro und 518 Euro gelegen.

Eine weitere Erkenntnis der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütung 2018 sei es gewesen, dass die Vergütungen in einigen Ausbildungsberufen, die im Vorjahr noch besonders viele Ausbildungsplätze frei gehabt hätten, 2018 stark gestiegen seien. Dies treffe auf den Ausbildungsberuf Bäcker/in zu, wo es einen bundesweiten Anstieg von 6,4 Prozent gegeben habe, ebenso wie auf den Beruf Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit bundesweit 6 Prozent Anstieg. Den stärksten Vergütungsanstieg habe es in den Berufen Koch/Köchin und Restaurantfachmann/frau in Ostdeutschland gegeben. Die Vergütungen seien in diesen beiden Ausbildungen 2018 um 10,6 Prozent gestiegen. Im Vergleich dazu stiegen die Vergütungen für diese Berufe in Westdeutschland nur um 3,4 Prozent.

Weitergehend wurden laut BIBB bei der Auswerung der tariflichen Ausbildungsvergütung 2018 deutliche Unterschiede zwischen den Ausbildungsbereichen festgestellt. So seien im öffentlichen Dienst mit einheitlich 999 Euro überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen gezahlt worden. Gleiches gelte auch für den Bereich Industrie und Handel mit bundesdurchschnittlich 975 Euro. Unterdurchschnittlich seien die Vergütungen hingegen in dem Bereich der freien Berufe mit bundesdurchschnittlich 832 Euro, ebenso wie in den Bereichen Handwerk (bundesdurchschnittlich 769 Euro) und Landwirtschaft (bundesdurchschnittlich 767 Euro).

Das BIBB widmet sich in der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütung 2018 auch noch der langfristigen Entwicklung der Ausbildungsvergütungen. Von 1976 bis 2018 seien die Vergütungen nominal um 352 Prozent gestiegen. Berücksichtige man die Erhöhung der Verbraucherpreise in diesem Zeitraum, so seien die Ausbildungsvergütungen real um 87 Prozent gestiegen.

Bezogen auf Ostdeutschland habe es die erste Auswertung 1992 gegeben. Bis 2018 seien die Vergütungen nominal um 168 Prozent gestiegen. Unter Berücksichtigung der erhöhten Verbraucherpreise, sei der reale Anstieg der Vergütung bei 65 Prozent. Betrachte man die Entwicklung der Ausbildungsvergütungen in Westdeutschland für diesen Zeitraum, so sei hier der reale Anstieg bei 30 Prozent.

Hier finden Sie die Pressemitteilung des Bundesinstitut für Berufsbildung zum Thema:

Wieder stärkerer Anstieg – Entwicklung der tariflichen Ausbildungsvergütungen 2018

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Über den Autor J Bohlken