Profiling InstitutBildquelle: ©  Kzenon für stock.adobe.com

Die Vielfalt der Studierenden an deutschen Hochschulen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Immer mehr Menschen sehen sich vor der Herausforderung, ihre akademische Laufbahn mit anderen Verpflichtungen wie Beruf, Familie oder Pflege in Einklang zu bringen. In diesem Kontext erweist sich das Teilzeitstudium als eine immer beliebtere Option. Im Folgenden werden die neuesten Erkenntnisse aus dem Teilzeit Check des CHE (Centrum für Hochschulentwicklung) beleuchtet.

Teilzeitstudium – Ein Modell für die Vielfalt

Das Teilzeitstudium ermöglicht es Studierenden, ihre akademische Reise flexibel zu gestalten. Hochschulen berücksichtigen dabei die individuellen Verpflichtungen der Studierenden, sei es in einem festen Job, bei der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen. Die Reduzierung von Kursen, Prüfungen und Klausuren pro Semester schafft Raum für eine bessere Vereinbarkeit mit dem Familien- oder Berufsleben. Dieses Angebot variiert je nach Hochschule, und es kann Blockseminare, Wochenendkurse, Abendveranstaltungen oder sogar Fernstudiengänge umfassen.

Entwicklung seit 2016: Ein Blick auf Angebot und Nachfrage

Seit 2016 beobachtet das CHE kontinuierlich das Teilzeitstudium in Deutschland. Die neuesten Daten des Wintersemesters 2022/23 zeigen, dass der Anteil der Teilzeitstudienangebote im Vergleich zu 2020 um 1,8 Prozentpunkte auf 17,9 Prozent angestiegen ist. Diese Entwicklung ist jedoch nicht einheitlich im Vergleich der Bundesländer. Schleswig-Holstein führt mit einem beeindruckenden Anstieg von 25,1 Prozentpunkten, gefolgt von Thüringen (+13,1 Prozentpunkte) und Baden-Württemberg (+2,6 Prozentpunkte). In Brandenburg hingegen ist die Teilzeitquote von 46,4 auf 39,1 Prozent gesunken.

Bundesländer im Fokus: Saarland an der Spitze, Bremen am Ende

Die Analyse auf Länderebene zeigt beeindruckende Unterschiede. Saarland bleibt Spitzenreiter, wo knapp zwei Drittel aller Studienangebote in Teilzeit absolviert werden können. Hamburg und Thüringen folgen mit Quoten von 53,6 bzw. 52,3 Prozent. Im Gegensatz dazu liegt Bremen weiterhin am Ende der Liste, wo nur eines von fünfzig Studienangeboten offiziell in geringerem Umfang pro Semester absolviert werden kann.

Eine vielfältige Studienlandschaft

Das Teilzeitstudium trägt maßgeblich zur Vielfalt der deutschen Hochschullandschaft bei. Die steigende Zahl der Teilzeitangebote reflektiert die Anpassungsfähigkeit der Hochschulen an die Bedürfnisse der Studierenden. Die Ergebnisse des Teilzeit Checks bieten einen Einblick in die dynamische Entwicklung dieses Studienmodells und legen den Grundstein für weitere Diskussionen über die Zukunft der akademischen Bildung in Deutschland.
Es bleibt spannend, wie sich das Teilzeitstudium in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird und welche Rolle es in der sich stetig wandelnden Welt der Hochschulbildung spielen wird.
BundeslandAnteil Teilzeit-Studienangebote
(in %)
Saarland64,7
Hamburg53,6
Thüringen52,3
Brandenburg39,1
Sachsen35,6
Schleswig-Holstein33,0
Niedersachsen22,1
Mecklenburg-Vorpommern21,2
Sachsen-Anhalt20,2
Berlin18,6
Bayern13,8
Hessen11,1
Baden-Württemberg9,7
Nordrhein-Westfalen8,6
Rheinland-Pfalz3,1
Bremen2,0

 

Wenn Ihnen der Beitrag Teilzeitstudium 2023 in Deutschland – Eine Analyse des CHE Teilzeit Checks gefallen hat, könnten diese Beiträge ebenfalls interessant sein:

Über den Autor Annika

Social Media Manager Profiling Institut