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Profiling Institut

Ein aktueller Bericht des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) enthüllt Daten zur Vertragslösungsquote für die duale Berufsausbildung in Deutschland. Im Jahr 2022 erreichte die Vertragslösungsquote einen neuen Höchststand von 29,5 Prozent, im Vergleich zu 26,9 Prozent im Jahr 2019. Diese Quote gibt an, wie viele der gestarteten Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst wurden. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies nicht mit einer Abbruchquote gleichzusetzen ist, da viele Auszubildende nach einer Vertragslösung einen neuen Ausbildungsvertrag im dualen System abschließen.

Mit insgesamt 155.325 vorzeitig gelösten dualen Ausbildungsverträgen im Jahr 2022 zeigt der Bericht, dass gut ein Drittel dieser Lösungen während der Probezeit erfolgte, ein weiteres Drittel im ersten Ausbildungsjahr und knapp 23 Prozent im zweiten Jahr. Spätere Vertragslösungen waren seltener.

Analysen des BIBB legen nahe, dass eine günstige Ausbildungsmarktlage aus Sicht der Jugendlichen die Lösungsquote beeinflusst. Wenn Jugendliche auf Probleme im Ausbildungsverhältnis stoßen, neigen sie dazu, ihre Entscheidung zu revidieren und einen Wechsel vorzunehmen, insbesondere wenn sie relativ einfach einen alternativen Ausbildungsplatz finden können.

Die Vielfalt der Ursachen für vorzeitige Vertragslösungen in der dualen Berufsausbildung spiegelt sich in revidierten Berufswahlentscheidungen, den Anforderungen und der Attraktivität des Berufs, dem Ausbildungsverhalten von Auszubildenden und Ausbildern sowie in Konflikten zwischen beiden Seiten wider.

Um vorzeitige Vertragslösungen zu verhindern, betont der Bericht die Bedeutung von Unterstützungsangeboten für Jugendliche. Jugendberufsagenturen vor Ort können sowohl bei der beruflichen Orientierung als auch nach Ausbildungsbeginn beraten und Unterstützung bei der Begleitung des Ausbildungsverhältnisses bieten. Auch die Ausbildungsberatung der Kammern steht bereit, um bei Fragen rund um das Ausbildungsverhältnis zu helfen. Unternehmen werden ermutigt, ihre Ausbildungsqualität zu erhöhen, um attraktivere Ausbildungsorte zu werden. Die Stärkung der betrieblichen und beruflichen Sozialisation im Betrieb sowie die Nutzung von Ausbildung im Verbund mehrerer Betriebe sind weitere Maßnahmen, um eine erfolgreiche duale Berufsausbildung zu fördern.

 

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Über den Autor Annika

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