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Die Hochschullandschaft in Deutschland ist groß. In diesem Beitrag geht es um die Entwicklung privater Hochschulen in Deutschland. Wie beliebt sind sie?

Allgemeine Entwicklung

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat Zahlen zur Entwicklung privater Hochschulen in „Bildung und Kultur – Private Hochschulen“ veröffentlicht. Die Studienanfängerzahl an privaten Hochschulen ist demnach seit 1995 gestiegen. Sie betrug im Studienjahr 1995 2.729 Studienanfänger und im Studienjahr 2017 48.305 Studienanfänger. Auch die Zahl der Studierenden im Wintersemester des jeweiligen Jahres ist seit 1995 gestiegen (15.948 zu 230.197 im Wintersemester 2017). Mit der Zahl der Studierenden ist auch die Zahl der Professoren an den privaten Hochschulen gestiegen (1995: 154, 2017: 2.704), ebenso wie die Zahl des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals insgesamt (1995: 396, 2017: 7.918). Außerdem seit 1995 gestiegen ist die Zahl der Absolventen an privaten Hochschulen, dessen Erststudium dies ist/war (1995: 1.518, 2017: 27.364).

Beiträge von Studierenden wurden erst ab 2010 erhoben und diese sind seitdem auch gestiegen (2010: 430.731 Euro, 2017: 907.922 Euro).

Entwicklung privater Hochschulen nach Hochschularten

Die Zahlen zur Entwicklung privater Hochschulen wurden vom statistischen Bundesamt auch noch nach der Hochschulart, der privaten Hochschule aufgeführt. An den privaten Universitäten sind die Zahlen der Studierenden seit Wintersemester 1995/1996 kontinuierlich gestiegen (WiSe 1995/96: 1.772, WiSe 2017/18: 24.674). Auch die Zahl der Studienanfänger ist an den Universitäten in diesem Zeitraum gestiegen (Studienjahr 1995: 410, Studienjahr 2017: 5.698).

Für die privaten theologischen Hochschulen gibt es erst Zahlen ab dem Wintersemester 2010/2011. Ab diesem Zeitpunkt ist sowohl die Studierendenzahl (WiSe 2010/11: 151, WiSe 2017/18: 356), als auch die der Studienanfänger (Studienjahr 2010: 35, Studienjahr 2017: 97) kontinuierlich gestiegen.

Ähnlich sieht es an den privaten Kunsthochschulen aus, für welche Zahlen ab 2000 vorliegen. Die Studierendenzahl ist vom Wintersemester 2000/01 (34) bis zum Wintersemester 2016/17 (1.883) kontinuierlich gestiegen. Im Wintersemester 2017/2018 waren es allerdings nur noch 1.773 Studierende. Bei den Studienanfängerzahlen schwanken die Zahlen noch mehr. Gegenüber dem Studienjahr 2000, gibt es im Studienjahr 2017 jedoch noch immer deutlich mehr Studienanfänger an privaten Kunsthochschulen (11 zu 358).

Bei den privaten Fachhochschulen ist wieder ein kontinuierliches Wachstum der Studierendenzahl seit dem Wintersemester 1995/1996 zu sehen (WiSe 1995/96: 14.176, WiSe 2017/18: 202.240). Bei der Studienanfängerzahl gibt es kleine Schwankungen, es ist aber seit dem Studienjahr 1995 ein deutliches Plus erkennbar (1995: 2.319, 2017: 41.799).

Auch die privaten Verwaltungsfachhochschulen sind gewachsen. Es liegen Zahlen ab dem Wintersemester 2010/11 vor. In diesem Wintersemester gab es 642 Studierende. Im Wintersemester 2017/18 waren es 1.154. Auch die Studienanfängerzahl ist vom Studienjahr 2010 (233) bis zum Studienjahr 2017 (353) gestiegen.

Entwicklung nach Fächergruppen

Die Entwicklung privater Hochschulen wurde in der Veröffentlichung auch noch nach Fächergruppen aufgeteilt. Die meisten Studierenden gibt es demnach jedes Wintersemster seit dem Wintersemester 1995/96 in der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die Studierendenzahl ist in diesem Bereich auch kontinuierlich gestiegen (WiSe 1995/96: 9.591, WiSe 2017/18: 160.312). In diesem Bereich ist auch die Studienanfängerzahl am höchsten, wobei diese auch kontinuierlich angestiegen ist (Studienjahr 1995: 1.666, Studienjahr 2017: 34.410).

Die zweithöchsten Zahlen erreicht aktuell die Fächergruppe Humanwissenschaften/Gesundheitswissenschaften. Im Wintersemester 1995/96 gab es hier 362 Studierende. Nach einem stetigen Anstieg sind es im Wintersemester 2017/18 32.401 Studierende. Auch die Studienanfängerzahl in diesem Bereich ist seit dem Studienjahr 1995 gestiegen (1995: 48, 2017: 6.094).

Ebenfalls stark gestiegen sind die Zahlen im Bereich Ingenieurwissenschaft. Die Studierendenanzahl ist vom Wintersemester 1995/96 bis zum Wintersemester 2017/18 stetig gestiegen (2.641 zu 26.094). Dieser Anstieg ist auch in den Studienanfängerzahlen erkennbar (Studienjahr 1995: 463, Studienjahr 2017: 4.924).

Auf dem vierten Platz liegen Kunst und Kulturwissenschaften. Seit dem Wintersemester 1995/96 ist die Anzahl der Studierenden in jedem Wintersemester angestiegen (WiSe 1995/96: 695, WiSe 2017/18: 7.650). Die Studienanfängerzahl ist im Studienjahr 2017, im Vergleich zum Studienjahr 1995, auch deutlich gestiegen (1995: 126, 2017: 1.873).

Mittlerweile rückläufig sind die Zahlen hingegen im Bereich Mathematik und Naturwissenschaft. Vom Wintersemester 1995/95 bis zum Wintersemester 2014/15 sind auch hier die Zahlen der Studierenden immer gestiegen (WiSe 1995/96: 2.593, WiSe 2014/15: 10.838). Von dort an ist die Studierendenzahl allerdings zurückgegangen (WiSe 2017/2018: 943). Die selbe Entwicklung ist auch bei den Studienanfängern zu sehen. Vom Studienjahr 1995 bis zum Studienjahr 2014 ist die Studienanfängerzahl noch gestiegen (1995: 400, 2014: 2.265) und fällt danach ab (2017: 215).

Hier finden Sie die Veröffentlichung des statistischen Bundesamts:

Bildung und Kultur – Private Hochschulen

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Über den Autor J Bohlken