Seit je her hat der Erstgeborene bestimmte Privilegien in einer Familie. Er gilt als der Stärkere und Erfolgreichere. Die Stellenwerte ziehen sich bis heute durch. Frühere Forschungen haben bereits ergeben, dass es Geschwister-Gegensätze auch in puncto Ausbildung gibt. Aus diesem Grund entschlossen sich Forscher der Max-Planck-Instituts zu demografischen Analysen, um herauszufinden wie sich Geschwister bezüglich Studiengänge entscheiden.

Die Ergebnisse

Der Forschung zufolge beeinflusst die Wahl des Studiengangs etwa die Hälfte der Einkommensunterschiede von Geschwistern. Diese Wahl hängt nicht alleinig von besseren Noten eines Geschwisterkindes ab. Bei der Untersuchung schwedischer Familien stellte sich heraus, dass das erstgeborene Kind durch die größere Fürsorge der Eltern bevor seine Geschwister geboren wurden, einen Vorteil bekommt. So Eltern investieren mehr in ihr erstes Kind als in die Darauffolgenden, so die Forscher. Dies beeinflusse Fähigkeiten und Ambitionen des Nachwuchses.

Ein Demograf des Max-Planck-Instituts geht noch einen Schritt weiter und sagt, dass die Wahrscheinlichkeit für das Interesse an gewissen Studiengängen mit dem Rang der Geburtenreihenfolge steigt beziehungsweise, fällt. So habe ein Zweitgeborenes eine 27 Prozent geringere relative Wahrscheinlichkeit sich für ein Medizinstudium zu entscheiden und stattdessen ein 27 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit Kunst zu studieren, als das Erstgeborene. Im Vergleich vom ersten zu dritten Kind verkleinert sich diese Chance auf 54 Prozent für Medizin und vergrößert sich auf 36 Prozent für Kunst.

Umfang der Studie zu Geschwister-Gegensätze

Bei der Studie wurden alle schwedischen Familien aus dem schwedischen Verwaltungsregister analysiert, bei denen mindestens ein Kind an einer Hochschule eingeschrieben war. Die etwa 146.000 Studierenden wurde zwischen 1982 und 1990 geboren und waren in einer Phase von 2001 bis 2012 immatrikuliert.

 

Die volle Studie finden sie hier.

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Über den Autor Jan Bohlken

Jan Bohlken (Gründer & Inhaber des Profiling Institut) ist Studien- und Berufsberater, Karrierecoach und Personalberater. Im Blog des Profiling Instituts setzt er sich regelmäßig mit den verschiedensten Themen aus dem Umfeld Schule, Studium, Karriere und Bildung auseinander.