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Das Institut der deutschen Wirtschaft weist in einem aktuellen Bericht auf eine positive Entwicklung im Hinblick auf die Kitalücke in Deutschland hin. Dabei liegt der Fokus vor allem auf der Betrachtung des Betreuungsplatzangebots für Kinder unter drei Jahren.

Entwicklung der Kitalücke für die unter Dreijährigen

In den 2010er Jahren kam es zu einem weitreichenden Ausbau von Betreuungsplätze für unter Dreijährige. Allerdings konnte diese Maßnahme die damalige Entwicklung nicht hinreichend abfedern, dass Eltern ihre Kinder immer häufiger und früher in institutionelle Betreuung geben wollten. Somit kam es zu einer Steigerung der Kitalücke von 187.700 fehlenden Plätzen im Frühjahr 2014 zu 358.800 fehlenden Plätzen im Frühjahr 2019. Jedoch verringerte sich die Lücke im Jahr 2020 bereits auf 325.700 fehlende Kitaplätze. Aufgrund der Coronapandemie liegen keine aussagekräftigen Zahlen für das Jahr 2021 vor, allerdings geht das Institut der deutschen Wirtschaft für das Jahr 2022 von einem weiteren Absinken der Betreuungslücke auf 266.300 Plätzen aus.

Damit zeichnet sich eine positive Entwicklung seit 2019 ab, die eine allmähliche Schließung der Kitalücke andeutet. Dafür spricht auch, dass der Anteil derjenigen Eltern, die für ihr unter drei Jahre altes Kind eine Kitabetreuung gewünscht hatten, diese aber nicht realisiert werden konnte von 15,1% im Jahr 2019 auf 11,3% im Jahr 2022 gesunken ist. Dahingehend muss allerdings bemerkt werden, dass es sich um einen Durchschnittswert handelt, der je nach Bundesland ganz unterschiedlich ausfallen kann (z.B. Bremen 16% vs. Sachsen 3,3%).

Gründe für die Verringerung der Kitalücke

Die Gründe für die Verringerung der Betreuungslücke der unter Dreijährigen lassen sich anhand von drei Entwicklungen skizzieren. Erstens wurde der Betreuungsausbau konsequent vorangetrieben. So kam es neben der Schaffung von 107.000 neuen Kitaplätzen für Kinder zwischen drei und fünf Jahren eben zusätzlich auch zu einem Ausbau von 818.400 Plätzen im März 2019 auf 838.700 Plätze im März 2022 für die unter Dreijährigen.

Zweitens sank die Zahl der unter Dreijährigen nach Angaben des Statistischen Bundesamts von 2,38 Millionen (2018) auf 2,36 Millionen (2021). Diese Entwicklung könnte sich allerdings aufgrund der Situation im Jahr 2022 verändern und zwar unter der Berücksichtigung, dass im Zusammenhang mit der Flucht aus der Ukraine von vielen Familien eine hohe Zahl an Kleinkindern zugezogen sind. Die zukünftige Entwicklung der Zahl der unter Dreijährigen lässt sich somit schwer einschätzen.

Drittens ist der Anteil derjenigen Eltern, die ihr Kind unter drei Jahren in institutionelle Betreuung gegeben haben von 49,4% (2019) auf 46,8% (2021) gesunken. Allerdings muss auch hier berücksichtigt werden, dass es sich um einen temporären Effekt handeln könnte, der dieses Mal in den Entwicklungen der Coronapandemie begründet zu sein scheint. Ob die Nachfrage demnach in den kommenden Jahren wieder steigen wird oder ob es zu einer nachhaltigen Änderung der Lebensvorstellungen von Familien in Deutschland gekommen ist, bleibt abzuwarten.

 

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Über den Autor Annika

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