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Das Studium ist in aller Regel ein Vollzeitjob. Viele verzetteln sich aber immer wieder während des Semesters, schieben Prüfungsleistungen bzw. das Lernen auf und haben dann am Ende des Semesters einen Haufen Arbeit vor sich, der kaum zu bewältigen scheint. Aber muss das sein? Was kann man anders machen? Wie kann Selbstorganisation im Studium helfen?

Struktur schaffen

Der chaotische und nervenaufreibende Prüfungsstress am Ende des Semesters kommt oft dadurch zustande, dass die Organisation während des Semesters nicht gestimmt hat. Das Studium verlangt Studierende viel Selbstorganisation ab, die aber oft erst erlernt werden muss. Zu einer guten Selbstorganisation im Studium gehört es, sich am Anfang des Semesters eine Struktur zu schaffen. Anders als während der Schule oder auch während des Berufslebens, bietet das Studium selbst oft keine klare Struktur. Vorlesungen und Seminare liegen an jedem Wochentag unterschiedlich, sodass man nicht jeden Tag dieselbe Routine haben kann. Zu den unterschiedlich liegenden Seminaren kommt dann noch die Vor- und Nachbereitung dieser, ebenso wie oft ein Studentenjob noch irgendwie in den Zeitplan passen muss, genau wie das soziale Leben.

Um das alles bewältigen zu können, braucht es eine Struktur, die man sich selber schaffen muss. Hilfreich ist es hierbei, sich einen Kalender anzuschaffen, der neben genug Platz für Termine auch noch genügend Platz für tägliche To-Do-Listen hat.
In den Kalender sollten zunächst alle wichtigen Termine eingetragen werden, also alle Semester- und Prüfungstermine. Dann sollte man die wöchentlichen Termine eintragen, also alle Seminare und Vorlesungen, die besucht werden, ebenso wie Arbeitszeiten (falls diese wöchentlich gleich sind). Danach sollte geschaut werden, wie die verbleibende Zeit sinnvoll genutzt werden kann. Am besten sollte man sich schon jetzt feste wöchentliche Lernzeiten einplanen. Auf diese Weise geht das Lernen während des Semesters nicht unter und man hat am Ende weniger Stress. Neben dem Einplanen von Zeit für das Studium und ggf. für die Arbeit, gehört es aber auch zur Selbstorganisation im Studium, sich genügend Freizeit einzuplanen, in der man sich mit Freunden treffen kann oder Haushaltsdinge erledigen kann. Hat man sich auch hierfür feste Zeiten eingeplant, hat man sich bereits eine wertvolle Struktur geschaffen, die die Selbstorganisation im Studium um einiges weiter bringt. Außerdem hat man hierdurch alle Termine im Blick, vorausgesetzt, man pflegt den Kalender konsistent weiter.
Ebenfalls hilfreich kann es sein, sich tägliche To-Do-Listen in den Kalender zu schreiben. Dadurch läuft man weniger Gefahr zu vergessen, was man an diesem Tag machen musste. Außerdem kann man so jeden Tag produktiver nutzen.

Aktive Vorlesungs-/Seminarbesuche

Mit der Struktur, die durch den Kalender geschaffen wurde, fällt die Selbstorganisation im Studium schon mal leichter. Aber es nützt nichts, wenn man jede Woche zu den Vorlesungen und Seminaren geht, weil es der Tagesplan so vorsieht, aber nichts daraus mitnimmt. Deshalb ist es für eine gute Selbstorganisation im Studium auch wichtig, so aktiv wie möglich an den Veranstaltungen teilzunehmen, auch wenn es schwer fällt. Hilfreich ist es, sich sinnvolle Notizen zu machen. Ob das von Hand, am Tablet oder am Laptop passiert, ist dabei egal. Hauptsache ist, dass man aktiv mitdenkt, sich Stichworte macht und das Wesentliche in eigenen Worten zusammenfasst. Auch das Datum sollte auf dem Notizblatt nicht fehlen.
In der Zeit nach dem Seminar, die zum Lernen eingeplant wurde, kann man dann diese Notizen nachbearbeiten. Dazu zählt eine sinnvolle Strukturierung, das Markieren wichtiger Passagen und das Herstellen von Querbezügen zu vorherigen Sitzungen. Dadurch festigt sich der Stoff besser, man hat direkt Zettel, mit denen man später auch lernen kann und man spart sich am Ende des Semesters viel Stress und Aufwand.

Richtiges Lernen

Zu einer guten Selbstorganisation im Studium gehört es auch, die für sich passenden Lernmethoden zu finden. Wenn man sich Lernzeit einplant, aber diese nicht gut für sich nutzen kann, ist das auch nicht sinnvoll. Dabei ist es ganz individuell, wie man am besten lernen kann. Manche Menschen können Inhalte besonders gut aufnehmen, wenn sie sich Mindmaps dazu machen. Andere können besser mit Karteikarten lernen. Welche Lernmethode für wen geeignet ist und was es überhaupt für Lernmethoden gibt, finden Sie in unserem Beitrag zum Thema Lernmethoden.

Es kann sein, dass man trotz geeigneter Lernmethoden einfach nicht lernen kann, egal, wie sehr man es versucht. Das kann vor allem kurz vor Prüfungen der Fall sein, sich aber auch durch das gesamte Semester ziehen. In diesem Fall kann es sein, dass Lernblockaden dahinter stecken. Diese können sich ganz unterschiedlich äußern und jeden betreffen. Alles hierzu ist in unserem Beitrag zum Thema Lernblockaden zu finden.

Neben der Nutzung geeigneter Lernmethoden sollte man sich zu den Prüfungen hin frühzeitig einen Lernplan erstellen, in welchem man die Lerninhalte tages- oder wochenweise aufteilt. Diese geplanten Inhalte kann man dann in seiner von vornherein eingeplanten Lernzeit abarbeiten. Je früher man hiermit anfängt, desto besser. Man sollte nämlich immer noch Zeit für unvorhergesehenes einplanen. Es kann immer sein, dass man krank wird oder spontan etwas anderes wichtiges ansteht. Plant man Puffer in seinen Lernplan ein, werfen einen solche Dinge nicht aus dem Konzept und man schafft trotzdem alles ohne viel Stress.

Fazit

Eine gute Selbstorganisation im Studium ist zentral für den Studienerfolg und für ein möglichst stressfreies Studium. Dabei fängt die Selbstorganisation damit an, sich bei Semesterbeginn eine Struktur zuzulegen, die man einhalten kann. In ihr enthalten sollten alle Hochschultermine sein, ebenso wie Lernzeiten und Freizeit. Ebenso können tägliche To-Do-Listen dabei helfen, jeden Tag sinnvoll zu nutzen und nichts zu vergessen. Auch ein frühzeitig erstellter Lernplan, der die Lerninhalte tages- oder wochenweise aufteilt, ist hilfreich. Dabei sollte genug Zeit für unvorhergesehenes eingeplant werden. Die Lerninhalte können dann in der von vornherein eingeplanten Lernzeit erarbeitet werden. Zur Selbstorganisation im Studium gehört aber auch die aktive Teilnahme an den Vorlesungen/Seminaren. Inhalte sollte in eigenen Worten zusammengefasst und mitgeschrieben werden und die Notizen sollten zeitnah überarbeitet werden. Wenn es zur Prüfungsphase hingeht, ist auch das Anwenden der richtigen Lernmethoden wichtig, um effektiv sein zu können. Mit diesen Tipps sollte die Selbstorganisation im Studium besser klappen.

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Über den Autor J Bohlken