In Europa und den USA genießt das duale deutsche Ausbildungssystem großes Ansehen. Die Kombination aus theoretischer Wissensvermittlung an den Berufsschulen und dem Erwerb praktischer Erfahrungen in einem Betrieb führt zu gut ausgebildeten und sehr gefragten Fachkräften. Angesichts zunehmender „Akademisierung“ von Ausbildungsberufen stehen die Betriebe vor neuen Herausforderungen, um noch genügend qualifizierte Bewerber zu finden. Eine Ausbildung scheint gerade für Jugendliche mit (Fach-)Abitur nicht mehr attraktiv zu sein. Welcher Abiturient will nach zwei- oder dreijähriger Oberstufe am Gymnasium nochmals drei Jahre gemeinsam mit Hauptschülern die Schulbank drücken? Aber auch die Gehaltsaussichten in Ausbildungsberufen gelten eher als mittelmäßig, sofern man sich nicht erfolgreich selbstständig macht. Zudem können höhere Einkommen in der Regel Akademiker mit guten Examen erzielen, auch haben sie bessere Aufstiegschancen. Folglich gab es in diesem Jahr bereits mehr Studienanfänger als neue Azubis.

Das Team vom Profiling Institut empfiehlt: Wer mit einem Abitur in der Tasche einen hohen Praxisbezug haben möchte und mit einer hohen Selbstdisziplin ausgestattet ist, sollte sich für ein duales Studium entscheiden. So gibt es zum Beispiel an der FH München ein sehr praxisbezogenes „Studium mit gewerblicher Ausbildung“. Ein Studium zum Bauingenieur wird mit einer Ausbildung zum Spezialfacharbeiter (Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer, Zimmerer oder Straßenbauer) kombiniert, ohne Besuch der Berufsschule.

Wir helfen Ihnen gerne bei Ihrer Orientierung: Melden Sie sich einfach bei uns.

Über den Autor Jan Bohlken

Jan Bohlken (Gründer & Inhaber des Profiling Institut) ist Studien- und Berufsberater, Karrierecoach und Personalberater. Im Blog des Profiling Instituts setzt er sich regelmäßig mit den verschiedensten Themen aus dem Umfeld Schule, Studium, Karriere und Bildung auseinander.