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Dieses Jahr ist vieles anders als gewohnt. Vor allem für junge Menschen, die in diesem Jahr die Schule abgeschlossen haben, bedeutet das, einige Pläne zu ändern. Viele stellen sich die Frage: Was machen nach dem Abitur während Corona? Welche Möglichkeiten gibt es in dieser Situation? Was kann man machen?

Vieles ist anders

Was machen nach dem Abitur während Corona? Diese und ähnliche Fragen stellen sich derzeit viele junge Menschen. Für diese stand oftmals bereits fest, was nach dem Abitur ansteht. Viele planten ein Gap Year, wollten als Au Pair ins Ausland, Work and Travel machen oder aber einen Sprachkurs im Ausland belegen. All diese Dinge sind nun aufgrund des Corona-Virus schwierig oder gar nicht umsetzbar. Unser Leben hat sich verändert, vor allem bezogen auf die Reiselust und internationale Mobilität. Ein Au Pair Aufenthalt in den USA oder Work and Travel in Australien ist unter den derzeitigen Umständen kaum bzw. nicht vorstellbar. Was bleibt, sind oftmals geplatzte Pläne und die weiterbestehende Sehnsucht nach neuen Erfahrungen, neuen Kulturen und interessanten Begegnungen.

Aber auch junge Menschen, die einen Studienstart geplant haben, stehen vor ungeahnten Herausforderungen. Es gibt neue digitale Lehrmethoden, Studierendenleben am Campus findet kaum statt und auch die Frage danach, wie neue soziale Kontakte geknüpft werden können, wird hierdurch hervorgehoben.

Die Situation für Abiturient/innen ist in dieser turbulenten Corona-Zeit also alles andere als optimal und vieles muss überdacht und neu geplant werden. Aber welche Möglichkeiten gibt es dieses Jahr für Abiturient/innen? Was kann man machen?

Internationale Erfahrungen machen

Besonders beliebt bei Abiturient/innen waren in den vergangenen Jahren internationale Möglichkeiten wie ein Au Pair Aufenthalt, Work and Travel oder Sprachkurse. Die Reiselust und Sehnsucht nach fernen Ländern und Kulturen, sowie der Wunsch, nach der Schulzeit etwas komplett anderes zu erleben, ist bei jungen Menschen häufig stark ausgeprägt. All diese Dinge sind durch die turbulente und ständig neue Corona-Zeit nicht wirklich umsetzbar. Die Frage „ Was machen nach dem Abitur während Corona? “ stellen sich viele dieser jungen Menschen. Der Traum von internationalen Erfahrungen nach dem Abitur muss allerdings nicht aufgegeben werden, denn es gibt einige Möglichkeiten, diese auch von Zuhause aus zu machen. Im Folgenden werden einige vorgestellt.

So gibt es zum einen online stattfindende Workcamps. Hier treffen unterschiedlich viele junge Menschen aus verschiedenen Ländern online zusammen, um gemeinsam für einen bestimmten Zeitraum an einem Projekt zu arbeiten. Diese Projekte können dabei aus ganz unterschiedlichen Bereichen stammen. So gibt es Workcamps zum Thema Umweltschutz, Sport, Stressbewältigung, Musik, DIYs, Kunst und vieles mehr. Verständigen tut man sich dabei in der Regel auf Englisch und kann so seine Sprachkenntnisse trainieren und verbessern. Außerdem können so auch internationale Kontakte geknüpft werden. Solche Workcamps können unter anderem in der SCI-Workcampdatenbank sowie bei rausvonzuhaus unter dem Stichwort digital, online oder auch virtuell gefunden werden.

Wen es abschreckt, an einem konkreten Projekt zu arbeiten und sich wünscht, einfach nur in Kontakt mit anderen jungen Menschen aus aller Welt zu kommen um sich auszutauschen, für den könnten Erasmus+ Virutal Exchange etwas sein. Dieses Angebot richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, die in Europa leben und Englisch, Französisch oder Arabisch sprechen. Dabei geht es vor allem um einen interkulturellen Austausch, bei dem Meinungen, Standpunkte und Ideen mit Hilfe von Moderator/innen ausgetauscht und diskutiert werden können.

Ebenfalls eine Möglichkeit, internationale Erfahrungen online zu sammeln, ist es, sich freiwillig zu engagieren, z.B. durch das United Nations Volunteers Programm. Hier kann man sich in vielen verschiedenen Bereichen einbringen, unter anderem im journalistischen Bereich, im künstlerischen Bereich oder auch bei der Öffentlichkeitsarbeit oder Übersetzung. Was genau man für die einzelnen Projekte mitbringen muss und wie stark und lang man eingebunden wird, kann dabei unterschiedlich sein und sollte deshalb individuell recherchiert werden.

Wem diese Möglichkeiten nicht zusagen, muss seinen Traum vom Erfahrungen sammeln im Ausland dennoch nicht aufgeben. Denn ein Auslandsaufenthalt kann nicht nur direkt nach dem Abitur stattfinden, sondern auch noch während des Studiums oder auch während der Ausbildung. So kann man ein Auslandssemester machen oder aber als Azubi ins Ausland.

Wer nicht direkt studieren möchte bzw. eine Ausbildung beginnen, kann nach wie vor ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr oder aber einen Bundesfreiwilligendienst hier in Deutschland absolvieren. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag: Was machen nach dem Abitur? Möglichkeiten und Perspektiven.

Studium

Wie bereits oben erwähnt, können sich auch Abiturient/innen, die ein Studium beginnen möchten, fragen „ Was machen nach dem Abitur während Corona? “. Denn auch hier ändert sich einiges. So fanden eventuelle Vorkurse, vor dem tatsächlichen Studienstart, zu einem großen Teil schon online statt und nicht als Präsenzveranstaltung. Auch die Erstiwochen können nicht wie gewohnt stattfinden und ob und in welchem Umfang während des Wintersemesters Präsenzveranstaltungen angeboten werden, ist auch zu einem großen Teil noch unklar.

Ebenfalls anders ist der Vorlesungsbeginn, also der Zeitpunkt, zudem das Studium für Erstsemester beginnt bzw. zu dem die Vorlesungen und Veranstaltungen wieder starten. So starten die meisten Studiengänge dieses Wintersemester hiermit erst Ende Oktober bzw. Anfang November und somit rund einen Monat später als üblich. Auch die Bewerbungsfristen wurden verlängert, was dazu führte, dass auch die Zulassungen später versendet wurden. Es startet also alles etwas später als gewöhnlich.

Es ist davon auszugehen, dass zumindest einige, wenn nicht sogar viele oder evtl. alle Vorlesungen und Seminare auch im Wintersemester wieder online stattfinden werden. Ein Vorteil für Erstsemester ist es dabei, dass diese online Angebote bereits im vergangenen Sommersemester erprobt und etabliert wurden. Dadurch ist davon auszugehen, dass die Hochschulen im Wintersemester gut gerüstet und aufgestellt sind, für weitere digitale Angebote und Veranstaltungen und auf das etablierte Konzept zurückgreifen können. Momentan sieht es nach einer Mischung aus Präsenz- und digitaler Lehre im Wintersemester aus. Da diese Corona-Zeit jedoch turbulent ist, ist auch eine erneute Umstellung auf reine online Lehre nicht auszuschließen.

Weitestgehend neu wird es an vielen Hochschulen sein, die Erstiwochen den momentanen Gegebenheiten anzupassen. Hier gestalten die Hochschulen und zum Teil auch die einzelnen Fachbereiche an diesen diese Woche individuell unterschiedlich. So kann es digitale Veranstaltungen und Einführungen geben, aber unter Umständen auch präsent stattfindende Treffen. Eine gemeinsame Tour durch die Kneipen ist jedoch eher nicht zu erwarten. Dennoch versuchen die Hochschulen, den Studienstart für Erstsemester so angenehm wie möglich zu gestalten, um ein gutes Ankommen im Studium und evtl. der neuen Stadt zu ermöglichen. Obwohl es eine Umstellung ist, können neue Studierende versuchen, innerhalb von eventuell digital stattfindender Erstiwochen Kontakte zu knüpfen, denn die Lage ist für alle Erstsemester gleich und so gut wie jeder wünscht sich trotz allem Anschluss und neue Kontakte. Auch wenn die Kontaktknüpfung so anders als gewohnt stattfindet, muss sie nicht gänzlich auf der Strecke bleiben.

Fazit

Die Frage „ Was machen nach dem Abitur während Corona? “ stellen sich also viele junge Menschen. Auch wenn beliebte Möglichkeiten wie Au Pair, Work and Travel und Sprachkurse nicht wie geplant stattfinden können und auch der Studienstart anders als gewöhnlich ist, gibt es dennoch einige Möglichkeiten für junge Menschen. So gibt es verschiedene digitale Angebote, mit denen man internationale Erfahrungen von Zuhause aus machen kann. So gibt es unter anderem digitale Workcamps, ein digitales Angebot von Eramsus+ und digitale Freiwilligenarbeit. Nach wie vor eine Möglichkeit, in Deutschland Erfahrungen zu sammeln, ohne direkt in Studium oder Ausbildung zu starten, ist es, ein FSJ, BFD oder FÖJ zu machen. Wer ins Studium starten möchte, muss auf einen etwas anderen Studienbeginn eingestellt sein. So wurde der Vorlesungsbeginn auf Anfang November verschoben, es wird voraussichtliche einen Mix aus digitalen und Präsenzveranstaltungen geben und auch die Erstiwochen müssen angepasst werden. Die Hochschulen sind im digitalen Bereich nun allerdings schon erprobt und können auf die Erfahrungen aus dem Sommersemester zurückgreifen. Der Studienstart soll den Erstsemestern trotz allem möglichst angenehm gestaltet werden, auch wenn es auf Distanz sein muss.

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Über den Autor J Bohlken