Bildungsmonitor 2021: Migrationshintergrund, Bildungsmonitor 2021: Migrationshintergrund

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Bildungsmonitor 2021: Migrationshintergrund

Der Bildungsmonitor 2021 hat sich unter anderem mit der Entwicklung der Bildungspolitik hinsichtlich der Integration in das deutsche Bildungssystem von Schüler*innen mit Migrationshintergrund befasst. Dabei wird der Frage nachgegangen welchen Einfluss der sozioökonomische Hintergrund auf etwaige Kompetenzen und Abschlüsse hat.

Enger Zusammenhang von sozioökonomischer Herkunft und Bildungserfolg

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In Deutschland ist der eigene Bildungsabschluss stark von dem der Eltern abhängig. Kinder studieren eher, wenn auch ihre Eltern bereits einen Hochschulabschluss vorweisen können. Umgekehrt ist die Wahrscheinlichkeit für ein Kind eine Hauptschule zu besuchen entscheidend höher, wenn auch die Eltern maximal über einen Hauptschulabschluss verfügen. Das legen zahlreiche Studien – darunter auch die PISA-Erhebung 2018 – zum wiederholten Male dar. Bezogen auf die soziale Herkunft spielt die Existenz eines Migrationhintergrundes eine wichtige Rolle. Denn die Größen Migrationshintergrund und soziale Herkunft sind hoch korreliert.

 

Bildungsteilnehmer*innen mit Migrationshintergrund

Entwicklung der Anzahl von Grundschüler/innen

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In Deutschland leben immer mehr Menschen, die einen Migrationshintergrund vorweisen können. Deren Anteil an der deutschen Gesamtbevölkerung liegt im Jahr 2019 mit insgesamt 21,2 Millionen Menschen bei 26%. Das bedeutet im Vergleich zu 2008 einen Anstieg von 7%. Da der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund im Altersbereich unter 15 Jahren besonders hoch ist, gilt es ein besonderes Augenmerk auf die Integration dieser Bildungsteilnehmer*innen in das Bildungssystem zu legen.

Der Bildungsmonitor zeigt, dass Bildungsarmut häufig mit einem Migrationshintergrund verbunden ist. Aus diesem Grund muss das Bildungssystem mit gezielten Maßnhamen vorgehen, um die Integration von Schüler*innen mit Migrationserfahrung voranzutreiben und Abhängigkeiten, die der Chancengleichheit entgegenstehen, zu lösen.

Bildungsmonitor 2021: Migrationshintergrund – aktuelle Entwicklungen

Bis 2013 konnte der Bildungsmonitor Verbesserungen hinsichtlich der Integration im deutschen Bildungssystem nachweisen. Allerdings kam es seither vermehrt zu negativen Entwicklungen. So ist beispielsweise die Abbrecherquote von ausländischen Schüler*innen von 2000 bis 2013 von etwa 20% auf 11% gesunken. Im Jahr 2019 liegt sie nach aktuellem Stand allerdings wieder bei 17,6%.

Die Studienberechtigtenquote für ausländische Studienabgänger*innen für das Jahr 2019 liegt bei 15,8% und hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 zwar leicht verbessert, jedoch ist am aktuellen Rand des Bildungsmonitors bereits wieder ein leichter Abfall zu verzeichnen. Unter Einbezug der aktuellen Corona-Krise gilt es gesondert auf die Position von Schüler*innen mit Migrationshintergrund einzugehen.

Bildungsmonitor 2021: Migrationshintergrund von Schüler*innen und die Corona-Krise

Um Effekte der sozialen Herkunft möglichst gering zu halten, wird in der Literatur schon lange nach der Teilnahme an außerhäuslicher frühkindlicher Erziehung verlangt. Dabei ist bereits im Kindergartenalter der Austausch mit Gleichaltrigen wichtig. Insbesondere für Kinder mit Mirgrationshintergrund spielt der Austausch mit anderen Kindern eine immense Rolle. Denn Zuhause wird oftmals kein deutsch gesprochen. Autor*innen kritisieren es unter anderem aus diesem Grund vermehrt, wenn Kinder nicht den Kindergarten besuchen, sondern im Alter von drei bis sechs Jahren Zuhause betreut werden. Unter den Kindern mit Migrationshintergrund sind das im Jahr 2019 volle 19%, während fast alle Kinder im gleichen Alter ohne Migrationshintergrund außerhäuslich betreut werden.

Doch die Corona-Krise verursachte im Jahr 2020 komplette Schließungen der Kindergärten und Tagesstätten. Im Rahmen der Lockdowns kam es zudem immer wieder zu Schulschließungen. So wurde neben versäumten Regelunterricht auch die Möglichkeit für Schüler*innen mit Migrationshintergrund verpasst ihre Sprachkenntnisse mit Gleichaltrigen zu verbessern. Auch wenn der Bildungsmonitor 2021 zu dem Ergebnis kommt zum jetzigen Zeitpunkt noch keine empirisch fundierten Aussagen über die Effekte der Corona-Pandemie auf den Bereich der Integration vornehmen zu können, gehen die Autor*innen der Studie von weitreichenden Problemen in diesem Handlungsfeld aus. Zieht man den empirisch gesicherten Umstand heran, dass die Mütter von etwa 12% der unter 12-jährigen nicht gut deutsch sprechen, kann eine erstes Verständnis bezüglich der Schwierigkeiten im Homeschooling erahnt werden.

 

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Über den Autor Annika

Social Media Manager Profiling Institut