Die plötzlichen Schulschließungen Anfang des Jahres haben nicht nur den Alltag der Schüler beeinflusst, sondern auch für Bildungs- und Lernlücken gesorgt. Sozial Schwache Kinder waren von diesen Einschlägen besonders hart getroffen, denn gerade in den Krisenzeiten ist die Unterstützung der Eltern enorm wichtig. In folgender Studie wurde bis zu 2000 Eltern befragt, wie Schulkinder ihre Freizeit aufgrund der Schulschließung Corona bedingt verbracht haben und welchen Einfluss Bildung im Lockdown auf Schulkinder hat. Bildquelle: © Giulio_Fornasar für fotolia.com

Schulschließungen stellen Lehrer vor große Herausforderungen

Schulverwaltungen, Institutionen und Lehrer, hatten nach der ersten Phase genug Zeit, um sich auf den Distanzunterricht und digitale Lehrmethoden ein-und umzustellen, um Bildungs- und Lernlücken entgegenzuwirken. Allerdings scheinen in Deutschland, trotz Vorlaufzeit, viele Schulen und Lehrer mit der Organisation des Onlineunterrichts überfordert zu sein. Zwar haben die Kinder laut der Studie fast eine Stunde mehr mit Schultätigkeiten verbracht, als Anfang des Jahres 2020, dennoch sind es fast 3 Stunden weniger als im normalen Schulalltag. Der Lerninhalte die hier verloren gehen, sind mit der Zeit nur schwer aufholbar. Gerade wenn die Unterstützung und Struktur von zu Hause aus nicht gegeben ist und Lehrkräfte keinen Einfluss auf die Schüler haben, fällt es manchen Schülern umso schwerer sich mit Schulaufgaben zu beschäftigen, denn laut Studie soll jedes vierte Kind sich nur bis zu 2 Stunden am Tag überhaupt mit Schulaufgaben beschäftigt haben. Der Reiz sich vor den Fernseher zu setzen, Computer und Konsole zu spielen oder durch das Smartphone zu swipen, ist für 23% der Schulkinder spannender. Sie verbringen im Schnitt 4,6 Stunden des Alltags mit ablenkenden Medien. 31% der Befragten Schulkinder haben aufgrund von Bewegungsmangel an Körpergewicht zugenommen, denn regelmäßige Treffen mit Freunden, reguläre Schulwege und auch Hobbys vielen für alle weg.

Einsatz von digitalen Geräten

Auch die digitalen Lernmethoden scheinen an Schulen noch nicht Flächen deckend durchgekommen zu sein, denn nur 26% der Schüler hatten gemeinsamen Unterricht über online Konferenzen mit ihren Schülern wahrnehmen können, während 39% diese Möglichkeit nur einmal die Woche geboten bekommen. Somit wurde nicht nur das Ungleichgewicht an Schulen verstärkt, sondern auch mehr Bildungsdefizite geschaffen. Um erste Lösungsansätze zu schaffen, haben  21% der Kindern Förderungshilfe angenommen. Durch Nachhilfeunterricht am Nachmittag oder an längeren Wochenenden, sollten Bildungs- und Lernlücken schnellstmöglich aufgeholt werden. Das Problem ist, dass über die Hälfte der befragten Eltern glauben, dass ihr Kind durch die Schulschließungen stündlich zu Hause weniger Lernstoff aufnimmt, als im regulären Unterricht in der Schule. Allerdings glauben 22% der Befragten Eltern, dass dies bei Ihren Kindern genau das Gegenteil aufweist. Allerdings haben Kinder aus sozial Schwachen Familien deutlich mehr Schwierigkeiten dabei gehabt, sich auf den Lernstoff zu Hause zu konzentrieren und an diesen effektiv zu arbeiten. Die meisten Schulkinder waren zu Hause mit digitalen Geräten ausgestattet und konnten den Unterricht somit einfach über das Internet verfolgen. Allerdings gibt über die Hälfte der Kindern an, dass die Schulschließungen und die damit einhergehende Änderung im Alltag sie psychisch belastet. Die sozialen Änderungen hatten besonders negative Auswirkungen auf die jungen Schüler.

Vorteile der Schulschließungen

Allerdings zeigen mehrere Studien, auch an Universitäten, dass die Schließung von Institutionen bei Schülern und Studenten auch einen Vorteil mit sich bringen. Schüler und Studenten haben während der Krise vor allem gelernt, sich Lernstoff selbst zu erarbeiten und knapp 66% mit digitalen Geräten besser umzugehen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die plötzlichen Einschläge der Pandemie, Schulen, Schüler, Lehrer und Familien vor große Herausforderungen stellen. Neben Konzentrationsstörungen, Lernverlust, sollen die Schulschließungen Kindern in der Sozialkompetenzen und- Fähigkeiten eingeschränkt haben. Zwar ist das Niveau und der Umgang mit den neuen Methoden gestiegen, allerdings stehen die meisten Schulen trotz Vorlaufzeit vor großen Herausforderungen.

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Über den Autor J Bohlken