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Die Corona-Pandemie hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass Unternehmen ihre Berufsorientierungsmaßnahmen anpassen mussten, da der direkte Austausch mit Jugendlichen in Präsenz oft nicht möglich war. Dies führte zu unbesetzten Ausbildungsplätzen und zwang Unternehmen dazu, digitale Berufsorientierung einzuführen. Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA)  hat die Chancen und Einschränkungen der digitalen Berufsorientierung in einer Studie dargestellt.

Potenziale digitaler Berufsorientierung:

Viele Unternehmen haben digitale Berufsorientierungsmaßnahmen eingeführt, um den Kontakt zu potenziellen Auszubildenden aufrechtzuerhalten und junge Menschen zielgruppengerecht anzusprechen. Durch virtuelle Betriebsbesichtigungen, digitale Praktika und Social-Media-Aktivitäten können Unternehmen ihre Berufe lebendig und praxisnah präsentieren. Zudem ermöglichen digitale Kanäle eine zeit- und ortsunabhängige Darstellung der Berufe und erreichen auch Jugendliche in weiter entfernten Regionen.

Grenzen digitaler Berufsorientierung:

Obwohl fast neun von zehn Unternehmen klassische Berufsorientierungsmaßnahmen anbieten, hat bisher nur jedes zweite Unternehmen mindestens eine digitale Maßnahme eingeführt. Dies zeigt, dass digitale Angebote noch nicht flächendeckend genutzt werden. Unternehmen, die bereits Rekrutierungsprobleme haben, sind eher bereit, digitale Maßnahmen einzusetzen. Datenschutz- und Datensicherheitsanforderungen sowie mangelnde digitale Infrastruktur in Schulen werden als Hemmnisse für die Einführung digitaler Berufsorientierung genannt

Ausblick auf die Zukunft:

Trotz der Möglichkeit, dass viele Berufsorientierungsangebote wieder in Präsenz stattfinden können, planen mehr als 80 Prozent der Unternehmen, digitale Angebote beizubehalten oder auszubauen. Dies zeigt, dass digitale Berufsorientierung auch nach der Pandemie eine wichtige Rolle spielen wird. Es besteht jedoch noch ein ungenutztes Potenzial, junge Menschen überregional anzusprechen und Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt zu verringern.

Fazit:

Digitale Berufsorientierung bietet Unternehmen die Chance, junge Menschen gezielt anzusprechen und ihre Berufe attraktiv zu präsentieren. Trotz einiger Herausforderungen wie Datenschutz und Infrastrukturproblemen erkennen Unternehmen die Potenziale digitaler Maßnahmen und planen, diese auch in Zukunft verstärkt einzusetzen. Die digitale Berufsorientierung kann dazu beitragen, Rekrutierungsschwierigkeiten abzumildern und eine fundierte Berufswahl zu unterstützen. Es ist wichtig, die Entwicklung digitaler Angebote weiter voranzutreiben und mögliche Grenzen zu überwinden, um jungen Menschen eine vielfältige und zeitgemäße Berufsorientierung zu ermöglichen. 

 

Über den Autor Annika

Social Media Manager Profiling Institut