Ob in den sozialen Netzwerken oder der Suchmaschine. Das verbreiten und Abrufen von Informationen wird im digitalen Zeitalter nicht nur einfacher, sondern durch die Vielzahl an Plattformen und Informationsquellen auch immer unübersichtlicher. Umso wichtiger ist es im Medienwandel einen weg zu finden die Medien- und Nachrichtenkompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener zu fördern, sodass Fake-News von qualitativen Journalismus gezielter auseinander gehalten werden können. Gerade für die nachfolgende Generation sind diese Kompetenzen besonders wichtig um eine gut funktionierenden Demokratie mit gut informierten Bürger/innen zu bewahren.

In der Studie vom Leipniz-Institut für Medienforschung wurde das Zusammenspiel zwischen Nachrichteninteresse, Nachrichtennutzung, Informiertheit und Meinungsbildung untersucht. Befragt wurden acht Gruppendiskussionen mit insgesamt 35 Teilnehmenden und Face-to-Face-Befragungen mit jeweils 500 Personen aus den Altersgruppen 14-17 Jahre, 18-24 Jahre und 40-50 Jahre durchgeführt. Bildquelle: ©pixabay.de lizenzfrei

Nachrichtenkompetenz Jugendlicher: Influencer statt journalistische Quellen

Durch die Vielzahl an Informationszugängen und Informationsquellen wird vor allem deutlich, dass das Interesse an qualitativen Journalismus bei Jugendlichen verloren geht. Oft werden gerade unter Jugendlichen Nachrichten von nicht-journalistischen Akteuren über soziale Netzwerke wie Facebook und YouTube aufgenommen.

Im Austausch mit den Jugendlichen wurde vor allem deutlich, dass ihnen beim qualitativen Journalismus oft der Bezug zum persönlichem Leben und Alltag fehle. Trockene Informationen regen also nicht zur Neugierde an, so finden sie ein höheres Interesse am Meinungsbild von Influencern. Darüber hinaus halten mehr als die Hälfte der Jugendlichen es für unwichtig, sich regelmäßig über neue Ereignisse zu informieren. Nutzungstypen zwischen 14-17 Jahren und einem geringen Bildungsstand, weisen wiederum auch ein geringes Nachrichteninteresse auf und legen keine Relevanz auf journalistische Quellen.

Allerdings kann man nicht alle Jugendlichen über einen Kamm scheren, denn in der Studie wird ebenfalls deutlich, dass Jugendliche und junge Erwachsene, welche politisch aktiv sind, ein weitaus größeres Interesse aufweisen, wenn es darum geht, sich über aktuelle Geschehen zu informieren.

Interessant ist vor allem, je älter der Nutzungstyp und je höher der Bildungsstand, desto höher das Interesse an qualitativen Journalismus und die Kompetenz, Desinformationen von qualitativen Informationen zu unterscheiden. Die ältere Generation weist dadurch vor allem eine hohe Allgemeinbildung auf.

Handlungspotenziale für den Journalismus

Im digitalen Wandel und der hohen Anzahl an Informationsquellen ist es wichtig, dass journalistische Anbieter einen Zugang zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen finden. Es ist in erster Linie ihre Aufgabe, relevante Informationen so anzubieten, dass sie auch anklang bei junge Menschen finden. So kann es vor allem gelingen jungen Menschen Kompetenzen nahezulegen, sich von nicht journalistischen Informationsquellen beeinflussen zu lassen bzw. diese vom qualitativen Journalismus zu unterscheiden. Wichtig ist hierbei vor allem einen Mehrwert zu schaffen, der das Interesse der Jugendlichen an journalistischen Angeboten steigen lässt. Journalistische Anbieter sollten Wege entwickeln und erproben, die Alltagsrelevanz ihrer Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene herauszustellen.

Die komplette Studie findest du auf der Seite des Leipniz-Instituts

Weitere Artikel die dich interessieren können:

 

 

Über den Autor J Bohlken