Für viele Schüler steht fest, dass nach dem Abitur ein Studium der nächste Schritt im Leben sein soll. Doch die Frage nach der Studienfinanzierung bereitet oftmals Kopfschmerzen und Verzweiflung. Nicht nur Schüler sondern auch Eltern sind in dieses Thema involviert und sollten sich im Vorfeld informieren, um den bestmöglichen Weg zu finden.
Studienfinanzierung mit Hilfe der Eltern
Laut dem Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) §1601 sind Verwandte in gerader Linie dazu verpflichtet einander Unterhalt zu zahlen. Die Höhe des Unterhalts richtet sich nach dem Einkommen der Eltern. Laut der Düsseldorfer Tabelle müssen Eltern im Regelfall 735 Euro Unterhalt zahlen, wenn das Kind nicht mehr zuhause wohnt.
Allerdings haben nicht alle Eltern haben die finanziellen Möglichkeiten ihrem Kind ein Studium zu finanzieren. Neben Studienkosten muss man sich darüber im Klaren sein, dass unter Umständen auch ein Umzug, Mietkosten, Geld für Nahrung und Bücher oder ähnliches eingeplant werden muss. Diese Kosten sind für viele angehende Studierende abschreckend und führen erstmal zur Ratlosigkeit. Doch es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten um die Studienfinanzierung zu erleichtern.
Wie sieht es mit Kindergeld aus?
Selbstverständlich bekommt ein Student, bei dem es sich um die erste Ausbildung handelt bist zum 25. Lebensjahr Kindergeld, welches an die Eltern ausgezahlt wird. In Ausnahmefällen kann diese staatliche Leistung übrigens auch direkt an das Kind überwiesen werden. Die Höhe des Kindergeldes liegt seit dem 1.Januar 2017 bei 192 Euro pro Monat für das erste und zweite Kind. Das dritte und vierte Kind bekommt monatlich jeweils 223 Euro. Zusätzlich zu dieser Unterstützung kann BAföG beantragt werden.
Weitere Informationen zum Kindergeld: http://www.kindergeld.org/
Studienfinanzierung durch BAföG
Das BerufsAusbildungsförderungsGesetz, kurz BAföG ist eine finanzielle Unterstützung, die gewährleisten soll, dass jeder die Ausbildung oder das Studium absolvieren kann, welches man sich erträumt. Im Regelfall kann jeder unter 30 Jahren BAföG beantragen, wenn eine deutsche Staatsbürgerschaft oder eine Daueraufenthaltsgenehmigung vorliegt. Diese Form der Studienfinanzierung muss zwar zur Hälfte zurückgezahlt werden, allerdings handelt es sich hierbei um ein unverzinsliches Darlehen. Die andere Hälfte der gezahlten Unterstützung wird als rückzahlungsfreier Zuschuss gewertet. Um BAföG zu erhalten muss man einen Antrag auf dieses Stellen. im nächsten Schritt wird berechnet wie viel individuell zusteht. Hierbei wird unter anderem unter Betracht gezogen, ob der Antragsteller noch bei den Eltern wohnt oder alleine, welcher Verdienst der Antragsteller, die Eltern oder der/die Ehepartner hat. Zusätzlich kann ein Student, der sich selber versichern muss, im Rahmen des BAföG ebenfalls eine Unterstützung erhalten.
Weitere Informationen zum BAföG: www.bafög.de
Das Stipendium für die „Besten“?
Neben den bereits angeführten Leistungen hat jeder die Chance auf ein Stipendium. Die Devise, dass diese Leistung nur für die „Besten“ erhalten ist ein Mythos. Auch Eigenschaften wie Engagement können überzeugend sein und zu einem Stipendium führen. Neben BAföG und anderen Leistungen kann ein Stipendium zu bis zu weiteren 300 Euro monatlich führen. Das Stipendium kann beispielsweise durch ehrenamtliche Arbeit von der Kirchengemeinde gestellt werden. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet seit dem Sommersemester 2011 Förderungen an.
Weitere Informationen: https://www.stipendienlotse.de/
Jobben neben dem Studium
Selbstverständlich kann man als Student auch selber dafür Sorgen, dass die Haushaltskasse aufgebessert wird. Allerdings ist es wichtig sich im Vorfeld zu informieren, wieviel Einkommen man neben anderen Leistungen erhalten darf. Aus Zeitgründen bietet es sich für Studierende an, einer geringfügige entlohnte Beschäftigung, bekannt als Minijob oder 450-Euro-Job, nachzugehen. Ebenfalls kann man als Werkstudent oder in den Semesterferien arbeiten. Wer mehr als 5.400 Euro brutto pro Jahr während des Studiums verdient, kann den Anspruch auf BAföG verlieren.
Bei der Wahl des Jobs ist es also wichtig vorher herauszufinden, wieviel man insgesamt verdienen kann ohne das andere finanzielle Unterstützungen wegfallen. Weiterhin sollte man überlegen, ob und inwieweit man durch den Nebenjob zusätzlich zum reinen Geldverdienen auch noch zielgerichtete praktische Erfahrung für den Lebenslauf sammeln kann.
Studienfinanzierung per Kredit
In den USA die Regel, bei und noch nicht so weit verbreitet – der Studienkredit. In Deutschland nehmen einige Studierende auch einen Kredit für ihr Studium auf. Allerdings ist hierbei Vorsicht geboten. Das geliehene Geld muss nach dem Studium zuzüglich Zinsen an die Bank zurückgezahlt werden und sollte deshalb nur im Notfall beantragt werden. Gerade in Prüfungsphasen oder bei einem Auslandsaufenthalt kann zusätzliches Geld zwar sinnvoll und notwendig sein, allerdings ist von einer kompletten Studienfinanzierung durch einen Kredit abzuraten.
Das CHE testet und bewertet jährlich in Kooperation mit dem Handelsblatt die Angebote an Studienkrediten auf dem Markt. Die Ergebnisse des aktuellen Tests gibt beim CHE
Grundinformationen zur Studienfinanzierung: https://www.profiling-institut.de/studienfinanzierung-im-vergleich/