Profiling InstitutBildquelle: © babaroga für stock.adobe.com

Der Arbeitsmarkt in Deutschland erlebt einen Wandel, der durch verschiedene Faktoren wie zum Beispiel die zunehmende Digitalisierung ausgelöst wurde. Zu diesem Thema hat die Bertelsmann Stiftung einen Artikel, unter Berücksichtigung einer Analyse des Jobmonitors, veröffentlicht. Die Analyse des Jobmonitors zeigt, welche Berufe besonders gefragt sind und wie sich die Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den letzten Jahren verändert haben.

Die Top-Berufe auf dem Arbeitsmarkt

1. Lagerlogistik: Die Helfer:innen in der Lagerlogistik sind besonders gefragt und dominieren in 162 von 401 Kreisen in Deutschland die Wunschliste der Arbeitgeber:innen. Dieser Bedarf ist auf den Aufstieg des Onlinehandels und den Ausbau von Logistikzentren zurückzuführen.

2. Verkäufer:innen: Dieser Beruf steht in 101 Kreisen an erster Stelle. Die Verkäufer:innen sind vor allem in den nördlichen und südlichen Regionen Deutschlands gefragt.

3. Büro- und Sekretariatsfachkräfte: Diese Berufsgruppe ist vor allem in Ballungsräumen sehr gefragt und steht in der bundesweiten Betrachtung auf dem Spitzenplatz.

Regionalspezifische Qualifizierungsmaßnahmen sind gefragt

Die Vielfalt der deutschen Arbeitsmärkte wird deutlich, da auf Kreisebene 17 verschiedene Berufe an erster Stelle stehen. Diese Vielfalt erfordert regionalspezifische Qualifizierungsprogramme, um den Bedarf der Arbeitgeber:innen zu decken. Der Jobmonitor bietet Orientierung, damit jede Region ihre Weiterbildungsangebote an die lokalen Anforderungen anpassen kann.

Die größten Aufsteiger-Berufe

Im Bereich Gesundheit liegen Fachärzt:innen aus der Inneren Medizin, der Neurologie, der Psychiatrie und der Psychotherapie sehr weit vorne. Auch Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege steigen in der Nachfrage. Die steigende Bedeutung des Onlinehandels führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Fachkräften in der Papier- und Verpackungstechnik. Die Kinderbetreuung und -erziehung ist ein weiterer Berufsbereich, in dem die Nachfrage deutlich gestiegen ist.

Berufe mit Verlusten

Die Berufe Mechatronik, Werkzeugtechnik und Bankkaufleute verzeichneten die größten Verluste zwischen 2019 und 2022. Allerdings zeichnet sich im ersten Halbjahr 2023 ein Aufwärtstrend ab.

Unterschiedliche Anforderungsniveaus sind gefragt

Der Arbeitsmarkt zeigt nicht nur Veränderungen in der Nachfrage nach Berufen, sondern auch in den Anforderungsniveaus. Helferberufe sind nach wie vor gefragt, aber sie passen sich den Marktentwicklungen und der Digitalisierung an. Fachkräfte mit Berufsausbildung sind besonders in der Lagerwirtschaft, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Kraftfahrzeugtechnik gefragt. Auf höheren Anforderungsniveaus sind Spezialist:innen in der Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Werbung und Marketing sowie Expert:innen im Vertrieb und in der Softwareentwicklung gefragt.

Kontinuierlicher Anstieg der Online-Stellenanzeigen

Die steigende Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt spiegelt sich in der kontinuierlich steigenden Anzahl von Online-Stellenanzeigen wider. Im Jahr 2022 wurden rund 12 Millionen Stellenangebote veröffentlicht, und dieser Wachstumstrend setzt sich im ersten Halbjahr 2023 fort. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich dieser Trend im zweiten Halbjahr fortsetzt, da Arbeitgeber:innen schnell auf konjunkturelle Veränderungen reagieren. Der Arbeitsmarkt in Deutschland bleibt dynamisch und erfordert Flexibilität von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden.

 

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Über den Autor Annika

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