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Momentan werden wir in den Medien häufig mit den Einschätzungen von Virolog/innen und Epidemiolog/innen konfrontiert. Allerdings ist vielen Menschen nicht klar, was diese Personen überhaupt machen und was die Berufe unterscheidet. Was machen Virolog/innen und Epidemiolog/innen? Was unterscheidet sie?
Virolog/innen
Um die Frage „ Was machen Virolog/innen und Epidemiolog/innen? “ zu beantworten, wird zunächst das Berufsbild von Virolog/innen betrachtet. Diese zählen zur Disziplin der Virologie und beschäftigen sich vor allem mit Viren und den Virusinfektionen, die diese auslösen können. Ein Bereich der Virologie ist es, Viren zu klassifizieren und zu beschreiben, was charakteristisch für die Viren ist. Dabei wird nach den Eigenschaften der Viren geforscht und auch, wie sich diese vermehren können.
Virolog/innen erforschen außerdem, wie eine Ansteckung mit den Viren erfolgen kann. In der Folge erforschen sie auch die daraus resultierenden Virusinfektionen in ihrem Verlauf. Ebenfalls zentral für die Virologie ist die Forschung nach möglichen Bekämpfungsmöglichkeiten des Virus und der Virusinfektion.
Diese Forschung zur Bekämpfung von Viren und Virusinfektionen bezieht sich zum einen auf die Prävention solcher Infektionen, zum anderen auf die Behandlung von Virusinfektionen. Um wirksame Mittel gegen einen Virus und die daraus resultierende Virusinfektion zu finden, ist es unter anderem wichtig zunächst zu wissen, unter welchen Bedingungen sich ein Virus besonders stark ausbreitet, welche Übertragungswege es gibt und auch, wie gefährlich er für Mensch oder Tier sein kann. Auf dieser Basis, sowie auf der Basis ihrer weiteren Forschungsergebnisse, suchen Virolog/innen nach Mitteln und Substanzen, die die Ausbreitung und damit auch die Gefährlichkeit eines Virus eindämmen können.
Dieser Prozess ist oftmals langwierig, denn es muss in vielen Tests und Versuchen herausgefunden werden, welche Mittel und Substanzen in welcher Dosis gegen das Virus eingesetzt werden können. Dabei müssen auch mögliche Nebenwirkungen betrachtet werden und immer wieder hinterfragt werden, wie gut ein bereits vorhandenes Medikament wirklich wirkt. Der Forschungsprozess erfolgt dabei in der Regel im Team.
Der Arbeitsplatz von Virolog/innen ist dabei vor allem im Labor, wo sie die Viren und Virusinfektionen mit verschiedensten Geräten erforschen können. Kontakt zu Patient/innen haben sie in der Regel nicht. Eine mögliche Schnittstelle sind beispielsweise eingesendete Stuhl-, Blut- oder Urinproben von Patient/innen, die im Labor auf Viren untersucht werden. Dennoch ist ihre Arbeit unabdingbar für die Patient/innen, die auf Basis ihrer Forschungs- oder auch Laborergebnisse behandelt werden können.
Epidemiolog/innen
Zur Beantwortung der Frage „ Was machen Virolog/innen und Epidemiolog/innen? “, wird nun der Beruf der Epidemiolog/innen betrachtet. Diese bewegen sich auf dem Gebiet der Epidemiologie, in dem es um die Verbreitung und den Verlauf von Erkrankungen und Infektionen in der Bevölkerung bzw. in Bevölkerungsgruppen geht, um deren Ursachen und Faktoren, die den Verlauf beeinflussen können, sowie um die Folgen dieser. Um dies zu erforschen, nutzen Epidemiolog/innen zum einen bereits vorhandene Daten, aber auch bspw. Blutproben betroffener Menschen. Außerdem können sie auch in aktuelle Krisengebiete reisen, in denen eine Erkrankung/Infektion zu dieser Zeit besonders stark ausgeprägt ist, um vor Ort mit den Menschen zu sprechen und Proben zu entnehmen. So fertigen sie sowohl quantitative als auch qualitative Studien an.
Dabei erforschen sie unter anderem, wie es zu dem Krankheitsausbruch kam, welche Bedingungen sich positiv oder negativ auf den Ausbruch und den Krankheitsverlauf ausgewirkt haben oder auswirken können, welche Regionen oder Personen besonders betroffen sind, usw. Dabei werden nicht nur medizinische Faktoren berücksichtigt, sondern auch Umwelteinflüsse, soziale, persönliche oder genetische Faktoren. Es wird also auch analysiert, welche Umwelt-, sozialen und persönlichen Faktoren Bevölkerungsgruppen gesund erhalten und welche Erkrankungen und Krankheitsausbrüche begünstigen.
Ebenfalls zu den Aufgaben gehört es, die Übertragungswege zu erforschen und mögliche Folgen eines Ausbruches bzw. einer Erkrankung für die Bevölkerung abzuschätzen. Auch die Prävention solcher Verbreitungen gehört zur Arbeit, ebenso wie die Eindämmung bei einem bereits bestehenden Krankheitsausbruch, jeweils durch geeignete Schutzmaßnahmen und unter Berücksichtigung aller relevanter Faktoren. Hierzu werden unter anderem Risiko- und Schutzfaktoren erforscht, ebenso wie die Wahrscheinlichkeit von Krankheitsausbrüchen ermittelt wird.
Das Arbeitsfeld von Epidemiolog/innen liegt damit vor allem in der Forschung. Anzutreffen sind sie deshalb häufig in Kliniken, Hochschulen und Forschungsinstituten. Aber auch Einsätze in Krisengebieten sind, wie oben bereits erwähnt, möglich, um vor Ort neue Erkenntnisse zu sammeln und bei der Eindämmung zu unterstützen. Ergebnisse aus Studien, sowie auch Einschätzungen zu Ausbruchswahrscheinlichkeiten und mehr, sind wichtig für Medizin, aber auch Politik und weitere Behörden.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Um die Frage „ Was machen Virolog/innen und Epidemiolog/innen? “ abschließend beantworten zu können, geht es nun noch einmal um Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Berufsgruppen. In beiden Berufen geht es im weitesten Sinne um Krankheiten/Infektionen, deren Ausbreitung und wie diese verhindert und gestoppt werden kann. Dennoch unterscheiden sich die Berufe.
So befassen sich Virolog/innen mit Viren, während sich Epidemiolog/innen mit verschiedensten Krankheiten und Auslösern befassen. Auch der Fokus der Arbeit ist ein anderer. Virolog/innen haben ihren Forschungsschwerpunkt auf Viren und den daraus resultierenden Virusinfektionen. Ihr Ansatz zur Prävention und Bekämpfung liegt auf der Erforschung dieser Viren und der Suche nach geeigneten Substanzen und Mitteln, die auf diese Viren wirken. Epidemiolog/innen beschäftigen sich hingegen mit verschiedenen Krankheiten und Krankheitsausbrüchen in der Bevölkerung bzw. in Bevölkerungsgruppen und untersuchen multifaktoriell die Ausbreitung, den Verlauf und die Folgen dieser. Sie setzen nicht ausschließlich bei dem Krankheitserreger an, sondern beziehen andere Faktoren, wie Umwelt- und soziale Faktoren, mit ein, um mögliche Risiko- und Schutzfaktoren zu ermitteln und verschiedene Schutzmaßnahmen vorzuschlagen.
Beide Berufe sind mit ihren eigenen Perspektiven und Ausrichtungen wichtig für Medizin, Politik und das Gesundheitssystem. Auf der Grundlage ihrer Erkenntnisse können Krankheiten und Infektionen verhindert oder aber deren Ausbruch eingedämmt werden.
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