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Das Berufsbild Virolog/in ist momentan in aller Munde. Aber was genau machen Virolog/innen? Wie wird man Virolog/in? Welche Möglichkeiten gibt es?

Das Berufsbild

Bevor wir der Frage „ Wie wird man Virolog/in? “ nachgehen, kommen wir zunächst zu dem Berufsbild eines/r Virolog/in. Was genau Virolog/innen machen und was sie von Epidemiolog/innen unterscheidet, wurde bereits in dem Artikel: Was machen Virolog/innen und Epidemiolog/innen? dargestellt. Kurz gesagt, befassen sich Virolog/innen mit Viren und Virusinfektionen, indem sie diese klassifizieren, die Ausbreitung, Übertragung, Wirkweise und mehr erforschen und indem sie nach geeigneten Mitteln und Stoffen suchen, die gegen diese wirken können, womit sie sich auch mit Bekämpfung und Prävention von Viren bzw. Viruserkrankungen auseinander setzen.

Der Hauptarbeitsplatz befindet sich dabei im Labor. Kontakt zu Patient/innen haben Virolog/innen in der Regel nicht. Sie untersuchen jedoch unter Umständen entnommene Proben dieser und untersuchen sie auf vorhandenen Viren.

Die Ergebnisse und Erkenntnisse von Virlolog/innen, sind dabei wichtig für die Medizin, die Politik und die Gesellschaft, da auf ihrer Grundlage Menschen erfolgreich behandelt und geschützt werden können.

Die Aufgaben und Tätigkeiten eines/r Virolog/in sind also vielfältig. Aber wie wird man Virolog/in?

Wie wird man Virolog/in?

Das sollte man mitbringen

Wenn man die Frage „ Wie wird man Virolog/in? “ beantworten möchte, sollte man sich zunächst die persönlichen Voraussetzungen, die ein/e Virolog/in mitbringen sollte, anschauen. Besonders wichtig ist es im Job eines/r Virolog/in, genau und sorgfältig zu arbeiten. Die Arbeit im Labor erfordert dabei neben einer großen Genauigkeit und Exaktheit auch eine Menge Konzentration. Denn die Viren, mit denen gearbeitet wird, sind für den Menschen potenziell schädlich und auch gefährlich. Deshalb sollte man stets konzentriert bei der Arbeit sein und die Aufgaben verantwortungsvoll erledigen. Eine gute Feinmotorik ist ebenfalls von Vorteil bei möglichen Versuchen.

Darüber hinaus sollte man sich Dinge gut merken können und eine (sehr) gute Auffassungsgabe haben, um die verschiedenen Aufgaben gut zu bewältigen. Auch Durchhaltevermögen sollte man mitbringen, denn der Weg zum/zur Virolog/in ist in der Regel lang. Ebenfalls mitbringen sollte man eine gewisse Anpassungsfähigkeit, denn das Arbeiten zu ungewöhnlichen Zeiten kann auch zum Beruf gehören.

Der Ausbildungsweg

Um die Frage „ Wie wird man Virolog/in? “ abschließend zu beantworten, wird nun beleuchtet, welchen Ausbildungsweg man hierfür gehen muss. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Virolog/in zu werden. In jedem Fall steht aber ein Studium am Anfang des Weges.

In vielen Fällen ist dieses Studium das Medizinstudium (Humanmedizin). Das Studium ist fordernd und ist mit einer Regelstudienzeit von 12 Semestern und 3 Monaten auch langwierig. Wer dieses Studium erfolgreich abgeschlossen hat, ist damit aber noch nicht am Ziel angekommen. Dem Humanmedizinstudium muss dann nämlich noch die Facharztausbildung im Bereich „Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie“ absolviert werden, welche 5 Jahre dauert. Diese kann an einem Weiterbildungsinstitut absolviert werden. Was genau dabei Teil der Facharztausbildung ist, variiert, da dies Ländersache ist. Je nach Bundesland kann die Ausbildung also anders ablaufen. Teil er Ausbildung ist dabei in jedem Fall das Führen eines Logbuches, in dem die Inhalte des Gelernten und die Ausbildung im Allgemeinen dokumentiert werden sollen und welches am Ende der Ausbildung bei der Ärztekammer eingereicht werden muss. Hierzu bietet die Bundesärztekammer ein Muster-Logbuch, an welchem sich orientiert werden kann. An diesem Muster orientieren sich in der Regel auch die Länder, weshalb die Facharztausbildung in der Regel ähnlich verläuft. Meist gehört dabei auch eine 12-monatige Zeit in der stationären Patientenversorgung zu der Ausbildung, während die übrige Zeit überwiegend im Labor absolviert wird. Dabei kommt man nicht nur in Kontakt mit Viren, sondern auch Bakterien und Pilzen. Wird die Facharztprüfung im Anschluss an die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, kann man auf dem Gebiet der Virologie arbeiten.

Wen ein Medizinstudium am Anfang des ersten Ausbildungsweges abschreckt, egal ob wegen der starken Zugangsbeschränkungen oder dem Studium an sich, hat allerdings auch andere Möglichkeiten, später auf dem Gebiet der Virologie arbeiten zu können. So kann man auch durch ein Studium im Bereich der Biologie, Biomedizin, Biochemie oder Mikrobiologie in die Virologie gehen. Hierfür sollte man allerdings schon in seinem Studium einen (Forschungs-)Schwerpunkt auf den Bereich der Virologie legen. Wer wissen möchte, wie gut die Anstellungschancen an einem virologischen Institut als nicht Mediziner/in sind, kann auf den Seiten der Institute schauen, welche Qualifikationen, die dort Mitarbeitenden haben. Oft sind diese interdisziplinär und nicht nur auf Mediziner/innen mit entsprechender Facharztausbildung begrenzt.

Fazit – Wie wird man Virolog/in?

Fragt man sich „ Wie wird man Virolog/in? “, so muss man also wissen, dass der Weg zum/zur Virolog/in unterschiedlich sein kann. Der häufigste Weg ist der über ein Medizinstudium mit anschließender 5-jähriger Facharztausbildung im Bereich „Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie“. Aber auch mit einem Biologie-, Biomedizin-, Biochemie- oder Molekularbiologie-Studium kann man in der Virologie arbeiten, wenn man hierauf einen Schwerpunkt setzt. Der Beruf des/der Virolog/in ist dabei ein anspruchsvoller, aber auch abwechslungsreicher und wichtiger Beruf, der für verschiedene andere Berufsgruppen und die Bevölkerung von Bedeutung ist.

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Über den Autor J Bohlken