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In einer Kooperation der OECD und des IAB haben verschiedene Expert*innen im Rahmen eines Webinars über die aktuellen Entwicklungen im Hinblick auf die betriebliche Berufsausbildung in Zeiten von Corona diskutiert.
Betriebliche Ausbildungen in Zeiten von Corona – aktuelle Situation
Während der Pandemie kam es zu einer Verschärfung der ohnehin schon problematischen Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Denn das Angebot an Ausbildungsplätzen sank bei gleichzeitig ebenfalls sinkender Nachfrage. Und auch wenn sich das Ausbildungsplatzangebot langsam zu erholen scheint, ist es immer noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau angesiedelt. Dominierend sei jedoch laut des Direktors des IAB Prof. Bernd Fitzenberger, dass sich immer weniger Menschen auf Ausbildungsplätze bewerben. Demnach kommt es zu großen Fachkräftelücken und insbesondere kleine und/oder ländlich gelegene Betriebe spüren den Rückgang an Bewerber*innen deutlich.
Zusätzlich wirken sich die hohe Inflationsrate sowie das sinkende Wirtschaftswachstum und die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise ebenfalls negativ auf den Ausbildungsmarkt aus.
Betriebliche Berufsausbildung in Zeiten von Corona – Lösungsansätze
Aufgrund der in der Pandemie teilweise weggebrochenen Kontaktmöglichkeiten, gilt es diese wenn möglich wieder neu zu beleben oder neue Rekrutierungswege zu finden. Zudem gibt es ein großes Potential an ungelernten Personen, für die eine betriebliche Berufsausbildung in Frage käme.
Darüber hinaus müssen weitere Unterstützungsangebote im Übergangsystem gemacht werden, um Schulabgänger*innen für den Ausbildungsmarkt zu gewinnen. Generell sollte die duale Berufsausbildung mehr Beachtung in der Beratung erhalten. Denn gerade an Gymnasien spiele diese kaum eine Rolle, wie Sven Nobereit, Geschäftsführer Sozial- und Arbeitsmarktpolitik beim Verband der Wirtschaft Thüringens, feststellt. Es sollte demnach zu einer generellen Stärkung der beruflichen Bildung kommen, um mehr junge Menschen für diesen Bildungsweg zu begeistern.
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