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Die DAK-Gesundheit hat die Ergebnisse ihrer Krankenstands-Analyse für 2018 veröffentlicht. Hierfür hat das Berliner IGES Institut von ca. 2,5 Millionen Versicherten der DAK-Gesundheit, welche einer Erwerbstätigkeit nachgehen, Daten aus dem Jahr 2018 ausgewertet. Wie war der Krankenstand 2018?

Psychische Erkrankungen nur noch dritthäufigste Ursache für Fehltage

Laut den Ergebnissen der DAK-Gesundheit sei es so, dass die Anzahl der Fehltage im Beruf durch psychische Erkrankungen erstmals seit 2006 zurückgegangen sei und zwar um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2018 habe es 236 Fehltage je 100 Beschäftigte gegeben. Psychische Erkrankungen haben demnach 15,2 Prozent des Gesamtkrankenstandes 2018 ausgemacht, wobei die Falldauer im Durchschnitt bei 33,7 Tagen gelegen habe. Den höchsten Anteil an Fehltagen verursachten in dieser Gruppe von Erkrankungen demnach die Depressionen. Hier habe der Anteil bei 93 Tagen je 100 Versicherten gelegen. Dies bedeute einen Rückgang von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu sei es bei den Anpassungsstörungen und Reaktionen auf schwere Belastungen zu einem Anstieg von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gekommen. Hier seien es 51 Tage je 100 Versicherte gewesen.

Im Hinblick auf die Geschlechterverteilung der Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen kam die Analyse zu dem Ergebnis, dass diese bei Frauen 63 Prozent mehr Fehltage verursachen würden.

Bringt man diese Ergebnisse mit dem gesamten Krankenstand 2018 in Verbindung bedeutet das, dass psychische Erkrankungen laut DAK-Gesundheit nun auf dem dritten Platz liegen. Im Vorjahr lagen sie noch mit 16,7 Prozent auf Platz 2.

Auf Platz 1 der häufigsten Ursachen für Fehltage liegen laut Ergebnissen der Analyse unverändert die Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems mit 20,9 Prozent. Hierzu zählen unter anderem Rückenschmerzen. Auf Platz 2 liegen demnach 2018 die Erkrankungen des Atmungssystems mit 16 Prozent. Im Vorjahr lagen diese noch auf Platz 3, hinter den psychischen Erkrankungen. Auf Platz 4 folgen unverändert Verletzungen und Vergiftungen und auf Platz 5 Erkrankungen des Verdauungssystems.

Demnach sind Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, des Atmungssystems und psychische Erkrankungen zusammen für über die Hälfte der Fehltage im Jahr 2018 verantwortlich.

Krankenstand 2018 insgesamt gering höher

Die Krankenstand-Analyse kam zu dem weiteren Ergebnis, dass der Gesamtkrankenstand im Jahr 2018 leicht gestiegen sei. Im Jahr 2017 lag dieser demnach bei 4,1 Prozent. In 2018 waren es 4,2 Prozent. Es meldeten sich demnach mehr Beschäftigte krank, als im Vorjahr. Als Hauptursache hierfür wird die starke Grippewelle zu Beginn von 2018 gesehen.

Laut der Analyse dauerte eine Krankschreibung im Jahr 2018 durchschnittlich 12,6 Tage lang. Dies seien 0,2 Tage weniger, als 2017. Außerdem seien 51,4 Prozent der Arbeitnehmer im Jahr 2018 gar nicht krankgeschrieben gewesen.

Die häufigsten Diagnosen bei Krankschreibungen 2017 und 2018 im Überblick

Im Folgenden werden jeweils die 10 häufigsten Diagnosen im Bezug auf den Krankenstand 2017 und 2018, laut Ergebnissen der Krankenstands-Analyse der DAK-Gesundheit, in absteigender Reihenfolge dargestellt.

2017: Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (21,8 Prozent); psychische Erkrankungen (16,7 Prozent); Erkrankungen des Atmungssystems (15,4 Prozent); Verletzungen und Vergiftungen (11,9 Prozent); Erkrankungen des Verdauungssystem (5,0 Prozent); Infektionen (4,7 Prozent); Erkrankungen des Nervensystem, der Augen und Ohren (4,5 Prozent); Neubildungen (4,4 Prozent); Erkrankungen des Kreislaufsystems (4,1 Prozent); unspezifische Symptome (4,1 Prozent)

2018: Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (20,9 Prozent); Erkrankungen des Atmungssystems (16,0 Prozent); psychische Erkrankungen (15,2 Prozent); Verletzungen und Vergiftungen (12,3 Prozent); Erkrankungen des Verdauungssystems (5,0 Prozent); unspezifische Symptome (4,8 Prozent); Infektionen (4,7 Prozent); Erkrankungen des Nervensystems, der Augen und Ohren (4,6 Prozent); Erkrankungen des Kreislaufsystems (4,2 Prozent); Neubildungen (3,9 Prozent)

Hier finden Sie die Pressemitteilung der DAK-Gesundheit zur Krankenstands-Analyse 2018:

Psychische Erkrankungen: Rückgang bei Ausfalltagen

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Über den Autor J Bohlken