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Das Institut der deutschen Wirtschaft hat sich mit dem Thema Akademische MINT-Berufe in 2023 beschäftigt und kommt zu dem Ergebnis, dass insbesondere der Zuwachs aus Drittstaaten (also nicht EU-Staaten) in diesem Bereich besonders hoch  ist.

Akademische MINT-Berufe – aktuelle Entwicklungen

Insbesondere akademische MINT-Berufe sind stark vom Fachkräftemangel betroffen, da sie in Zeiten der Digitalisierung und der Dekarbonisierung vehement an Relevanz gewinnen und der demografischen Wandel darüber hinaus einen großen Einfluss auf die die Fachkräfteentwicklung hat. Betrachtet man den Sektor der Innovationen, welcher essentiell für die Lösung moderner Probleme ist, fällt auf, dass 77% der erwerbstätigen Personen im Bereich Forschung und Entwicklung über eine MINT-Qualifikation verfügen.

So ist beispielsweise aktuell die Nachfrage nach KI-Personal in Deutschland sehr hoch aber auch im Bereich der pharmazeutischen Kernberufe fehlt es an Fachpersonal. Die zunehmende Nachfrage nach MINT-Fachkräften ist aktuell jedoch mit sinkenden Absolvent*innenzahlen im akademischen MINT-Bereich verbunden. Während die Nachfrage steigt, sinkt demnach das Angebot. Dies lässt sich gut anhand der Anzahl der Studierenden im MINT-Bereich im Jahresvergleich skizzieren: Im Studienjahr 2016/2017 studierten 198.000 Personen einen Studiengang im MINT-Bereich im ersten Hochschulsemester. 2019/2020 sank die Zahl leicht auf 192.500 Studierende, während die Zahl der Studienanfänger*innen im MINT Bereich im Studienjahr 2021/2022 nur noch bei 172.000 Studierenden lag. Demnach ist mit einem Rückgang der Absolvent*innen für akademischem MINT-Bereich zu rechnen.

Akademische MINT-Berufe und Zuwanderung

Gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel spielt die Zuwanderung eine entscheidende Rolle für die deutsche Wirtschaft. Mit diesem Zusammenhang hat sich bereits unser Blogbeitrag Fachkräftemangel und Zuwanderung in Deutschland vom 10. Januar 2023 beschäftigt. Doch gerade im Bereich der akademischen MINT-Berufe ist ein großer Zuwachs an Ausländer*innen unter den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten innerhalb der letzten zehn Jahre zu verzeichnen. Während der Zuwachs in in diesem Bereich (vom vierten Quartal 2012 bis zum zweiten Quartal 2022) unter Deutschen bei 35,6% lag, kam es unter den Ausländer*innen zu einem Zuwachs von 171,7%. Die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft kommt über Berechnungen zu dem interessanten Ergebnis, dass 94.700 Erwerbstätige in akademischen Berufen zusätzlich fehlen würden, wenn die Beschäftigungsdynamik unter den Ausländer*innen so hoch wie unter den Deutschen ausfallen würde.

Besondere Relevanz der Zuwanderung aus Drittstaaten

Vor allem im Bereich der Forschung, welcher anhand der Patentaktivitäten erhoben wurde, kam es in der Vergangenheit zu besonders großen Zuwächsen aus Drittstaaten. Aber auch die Beschäftigung allgemein von Ausländer*innen in Deutschland verweist auf einen hohen Anteil von Erwerbstätigen aus Drittstaaten. Dies wird auch deutlich, wenn man die Nationalitäten der höchsten ausländischen Beschäftigtenzahlen betrachtet. Das sind die Top 5 im Bereich akademische MINT-Berufe:

  1. Indien
  2. Türkei
  3. Italien
  4. China
  5. Russische Föderation

 

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