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Bildungsmobilität bei jungen Menschen: Chancen und Herausforderungen

Profiling Institut

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat einen neuen Bericht zur Bildungsmobilität veröffentlicht. Der aktuelle IW-Kurzbericht liefert interessante Einblicke in die Bildungssituation junger Menschen in Deutschland. Ein besonderes Ergebnis ist, dass die Anzahl an jungen Menschen, die ihre Bildungswege ohne einen berufsqualifizierenden Abschluss beenden, stark zunimt. Insbesondere betrifft dies Personen im Alter von 25 bis 34 Jahren, von denen 46,7 Prozent als Bildungsabsteiger gegenüber beiden Elternteilen gelten. Bei den 35- bis 44-Jährigen liegt dieser Wert mit 38,1 Prozent deutlich niedriger, was auf eine insgesamt zunehmende Bildungsmobilität hindeuten kann.

Trotz dieser Entwicklung stammt die Mehrheit der Personen, die keinen berufsqualifizierenden Abschluss erreichen, aus bildungsfernen Elternhäusern. Hier besteht Handlungsbedarf seitens der Politik, um gezielte Fördermaßnahmen zu ergreifen. Es sollte das Ziel sein, dass alle jungen Menschen, ungeachtet vom Elternhaus, zunächst die Ausbildungsreife erhalten und später einen berufsqualifizierenden Abschluss erreichen. Dafür benötigt es frühzeitiges Handeln, um zu vermeiden, dass sich Bildungsdefizite immer weiter verstärken.

Besonders wichtig bei der Bildungsmobilität sind dabei die Angebotsstrukturen in Kitas und Grundschulen. Gerade in der aktuellen Lage ist die Sprachförderung von besonderer Bedeutung. Bildung ist eine grundlegende Voraussetzung für den Wohlstand einer Gesellschaft. Sie bietet bessere Beschäftigungsperspektiven, höhere Einkommen und ermöglicht politische, kulturelle und soziale Teilhabe. Zudem trägt sie zur Sicherung des wirtschaftlichen Wohlstands und des nachhaltigen Wachstums bei.

In den letzten Jahren hat sich der Bildungsstand der Bevölkerung in Deutschland insgesamt verbessert. Doch der Anteil der Personen ohne berufsqualifizierenden Abschluss ist zuletzt wieder gestiegen. Hierbei spielen auch die Ergebnisse einiger Schulleistungstests eine Rolle, die zeigen, dass der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit geringen Kompetenzen zugenommen hat.

Im Gegensatz dazu zeigt sich eine erfreuliche Entwicklung beim Anteil der Personen mit einem Hochschulabschluss. Dieser ist zwischen 2005 und 2022 deutlich gestiegen. Insbesondere bei jungen Menschen erreichen heute viele einen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern.

Es ist wichtig, dass die nachfolgenden Generationen gut ausgebildet sind, um den demografischen Wandel zu bewältigen. Zugleich zeigt sich, dass Bildungsaufstiege besonders häufig bei Personen mit Migrationshintergrund vorkommen. Hier sind die Bildungsstände der Elterngeneration oft niedriger, was mehr Möglichkeiten für Bildungsaufstiege schafft.

Die Daten des IW-Kurzberichts zur Bildungsmobilität basieren auf einer Auswertung des Sozioökonomischen Panels (SOEP) und zeigen, dass gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungssituation junger Menschen erforderlich sind. Die Politik sollte frühzeitig ansetzen und dabei besonders auf Kitas und Grundschulen sowie auf die gezielte Sprachförderung fokussieren.

Ein guter Bildungsstand ist essenziell für individuellen Wohlstand und gesellschaftlichen Fortschritt. Nur wenn alle jungen Menschen unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund eine qualitativ hochwertige Bildung erhalten, kann eine nachhaltige Entwicklung gewährleistet werden.

 

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Über den Autor Annika

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