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Eine neue Studie vom Institut der deutschen Wirtschaft erläutert den Bildungsstand der europäischen Bevölkerung und dessen Entwicklungen im Vergleich der Länder.

Die Einflüsse auf den Bildungsstand der europäischen Bevölkerung: Arbeitsmarkt und Entwicklungen

In ganz Europa ist seit ein paar Jahren eine enorme Bildungsexpansion zu verzeichnen. Vor allem hat sich allerdings der Anteil der Niederqualifizierten in Europa verringert. Als niederqualifiziert sind die Menschen zu definieren, die weder eine Hochschulreife noch einen beruflichen Abschluss haben. Im Jahr 2011 lag der Wert bei 27% und zum Jahr 2021 sank der Wert auf 20,7% der Menschen zwischen 25 und 64 Jahren in Europa.

Es ist jedoch zu sagen, dass Deutschland im europäischen Vergleich schlechter abschneidet. Tendenziell steigt in Deutschland der Wert der Menschen ohne beruflichen Abschluss. Ein Grund dafür ist vor allem die Zuwanderung von Menschen in Deutschland. Diese Verschiebung wird Auswirkungen auf den Bildungsstand der europäischen Bevölkerung haben, gerade weil das Qualifikationsniveau der Arbeiter in Zukunft immer bedeutender für die Arbeitswelt wird. Nur in Irland gibt es im Vergleich mehrere hochqualifizierte Migranten.

Einen enormen Einfluss auf die Arbeitswelt, haben unter anderem drei Faktoren: die Digitalisierung, De-Globalisierung und die Dekarbonisierung. Durch die Digitalisierung fallen Arbeitsplätze weg, weil viele Arbeitsschritte nun von Maschinen übernommen werden. Die Dekarbonisierung in Deutschland beschreibt, dass weiterhin viele Menschen benötigt werden, die vom Fach sind und somit die entsprechenden Kenntnisse des Berufs haben. Das Fehlen der jeweiligen Arbeitskräfte muss gestoppt werden. Doch auch die De-Globalisierung hat Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Auch weil die sogenannten Babyboomer nun bald ihre Arbeitsplätze auf Grund ihres Alters verlassen, wird sich die Situation innerhalb der deutschen Volkswirtschaft verändern.

Bildungsstände innerhalb der EU und die Entwicklung in Deutschland

Um den Bildungsstand der europäischen Bevölkerung zu vergleichen, wird oftmals der Index des „International Standard Classification of Education“ (ISCE) herangezogen. Jedoch ist zu erwähnen, dass diese nicht die Qualität des Abschlusses mit einbeziehen, sondern lediglich die Art des Abschlusses. Die Qualifikation eines Menschen in der Arbeitswelt wird in der Studie folgendermaßen aufgeteilt:

  • niedrigqualifiziert
  • mittelqualifiziert
  • hochqualifiziert

In Deutschland hat die Anzahl der Hochqualifizierten seit den letzten 20 Jahren zugenommen. Dies gilt aber auch wenn man die EU insgesamt betrachtet. Schaut man sich die Werte der Menschen im Alter von 25 bis 34 Jahren an, dann ist zu sagen, dass der Wert der Niedrigqualifizierten in Deutschland fast mit dem Wert der EU übereinstimmt. In Deutschland lag er bei 14,6% und in der gesamten EU bei 14,8%. Im allgemeinen gibt es im Vergleich der Hochqualifizierten innerhalb der EU im Grunde nur eine besondere Auffälligkeit: und zwar sticht vor allem Rumänien negativ heraus. Dort liegt der Anteil der Hochqualifizierten nämlich bei 23,3%.

Des Weiteren ist zu Deutschland anzumerken, dass es im Hinblick auf die Bildungsexpansion eher an Fortschritt verloren hat. Auch der bis jetzt noch positive Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter wird zukünftig verschwinden. Generell ist zu sagen, dass die Mitgliedsstaaten den Problemen definitiv entgegenwirken müssen.

Bildungsstand der europäischen Bevölkerung, Bildungsstand der europäischen Bevölkerung 2023

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Die entscheidenden Faktoren für den Bildungsstand der europäischen Bevölkerung

Insbesondere zwei Faktoren wirken sich auf den Bildungsstand der europäischen Bevölkerung aus: das Bildungssystem und die Zu- und Abwanderung. Im Folgenden wird der Einfluss der beiden Faktoren dargestellt.

1. entscheidender Faktor: Das Bildungssystem

Besonders zwei Faktoren sind entscheidend für die Erwerbstätigen: Digitalisierung und Dekarbonisierung, diese haben nämlich einen großen Einfluss auf den Bildungsstand der europäischen Bevölkerung . Allgemein ist der Bildungsstand der europäischen Bevölkerung jedoch schwer zu vergleichen. Sowohl international als auch national. Denn auch in Deutschland gibt es Unterschiede im Hinblick auf die verschiedenen Institutionen.

Des Weiteren können für die zukünftige Entwicklung meist nur Vermutungen aufgestellt werden. Jedoch ist zu sagen, dass es im südlichen Teil von Europa, gerade im Hinblick auf die Hochqualifizierten eine positive Entwicklung für den Bildungsstand der europäischen Bevölkerung geben wird. Für Deutschland sehen die zukünftigen Entwicklungen nach der aktuellen Studie nicht zufriedenstellend aus. Beobachtet man allerdings ganz Europa dann ist davon auszugehen, dass die Bildungsexpansion weitergehen wird.

2. wichtiger Faktor: Zuwanderung und Abwanderung

Wanderungsbewegungen können einen großen Einfluss auf den Bildungsstand der europäischen Bevölkerung haben. Meistens findet die Zu- und Abwanderung im Alter von 18 bis 34 Jahren statt. Allerdings haben die zugewanderten Menschen in Deutschland im Alter von 25 bis 64 Jahren im Durchschnitt eine niedrigere Qualifikation, als die in Deutschland geborenen Menschen. Die Zugewanderten sind nämlich zu 39% niedrigqualifiziert und die Menschen, die in Deutschland geboren worden sind, sind nur zu 9,6% niedrigqualifiziert.

Betrachtet man nur die im Inland geborenen Personen aus Nord-, West- und Südeuropa, so fällt auf, dass diese im Vergleich zur dort lebenden Gesamtbevölkerung (unter Einbezug der Zugewanderten) eine höhere Qualifizierung aufweisen. Allerdings fällt bei dieser Betrachtung Irland erneut aus der Reihe. Denn in Irland weisen die Zuwanderer öfter eine hohe, als eine niedrigere Qualifikation auf.

Fazit

Abschließend ist zu sagen, dass es einige Faktoren gibt, welche Einfluss auf den Bildungsstand der Länder in Europa haben. Wie beispielsweise die Digitalisierung, Dekarbonisierung, aber auch die Wanderungsbewegungen der Menschen in Europa. Aufgrund dessen gab es entscheidende Entwicklungen seit den letzten Jahrzehnten. Die genannten Faktoren bestimmen und verändern das Qualifikationsniveau der Menschen. Hierbei wird meistens in niedrig-, mittel- und hochqualifiziert unterschieden.

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Über den Autor J Bohlken