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Hilfe mein Kind ist hochbegabt!
Merkmale einer Hochbegabung und Verhaltensempfehlungen für Eltern
Woran erkenne ich eine Hochbegabung bei meinem Kind?
Bereits im Kindergarten vergleichen Eltern den Entwicklungsstand ihres Kindes mit den anderen Altersgenossen aus der Gruppe. Gerne werden dabei einzelne Faktoren in den Fokus gerückt, die dem eigenen Kind einen Vorsprung gegenüber anderen Kindern bescheinigen sollen und Eltern suchen Hilfe bei der Fragstellung ob ihr Kind hochbegabt ist. Sobald sich das Kind dem schulfähigen Alter nähert, verstärkt sich diese Aufmerksamkeit der Eltern deutlich. Dieses besondere Interesse der Eltern an der Schuleignung ihres Kindes ist nur natürlich. Jedes Kind ist etwas Besonderes und verfügt bereits über eine eigene Persönlichkeit die sich zunehmend und unterschiedlich schnell weiter entwickelt.
Vorsprung nicht gleich Hochbegabung
Die wesentliche Frage der Eltern dreht sich um den richtigen Zeitpunkt der Einschulung des Kindes. Ist es bereits mit fünf oder sechs Jahren schulfähig oder erst mit sieben Jahren zur Einschulung geeignet. Gerne werden dabei von den Eltern besonders ausgeprägte Fähigkeiten isoliert herangezogen und im Vergleich mit den Spielkameraden sogleich eine Hochbegabung daraus interpretiert. Kann das Kind im Vergleich zu seinen Altersgenossen schon zählen und einfache Additions- oder Subtraktionsaufgaben lösen oder kann es bereits kurze Texte lesen und verstehen, muss nicht gleich eine Hochbegabung vorliegen! Erst die Häufung verschiedener Merkmale könnten auf eine Hochbegabung des Kindes deuten. Diese Merkmale und Anzeichen einer Hochbegabung sind KEINE eindeutigen Indizien für ein hochbegabtes Kind. Erst ein Intelligenztest gibt Sicherheit über eine besondere Begabung.
Merkmale für eine Hochbegabung
- auffallend großes Interesse an Sachverhalten
- das Kind findet sich schnell in einer neuen Umgebung zurecht
- zieht schnell Rückschlüsse und erkennt auch komplizierte Zusammenhänge
- schätzt Folgen eigenen und fremden Handelns gut ein
- stellt Fragen an sein Umfeld und nimmt geduldig die Antwort auf
- frühe Ausprägung einer selbständigen Problemlösekompetenz bei Aufgabenstellung
- Verständnis für Gefahrensituationen (Hilfe holen statt Weglaufen)
- frühes Interesse an Symbolen, wie z.B. Automarken, Verkehrsschildern oder Firmenlogos
- zunehmendes Interesse an Buchstaben oder Zahlen und deren spielerische Verwendung
- malt und bastelt viel aus der eigenen Fantasie
- großes Interesse am Vorlesenlassen und Erzählen von Geschichten
- frühes Interesse, selbst Geschichten zu lesen, sich auszudenken und aufzuschreiben
- zeigt einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und hinterfragt Entscheidungen von „Autoritätspersonen“, wie Erzieher oder Lehrer
- hält sich lieber im Umfeld älterer Kinder oder Erwachsenen auf
- verfügt bereits über ein „erwachsenes“ Allgemeinwissen und setzt es bei Aufgabenlösung im Unterricht auch ein
Hilfe mein Kind ist hochbegabt – Hochbegabung testen mit einem Intelligenztest für Kinder
Statistisch gesehen zählen in Deutschland knapp 2 Prozent der Bevölkerung zu den Hochbegabten, das bedeutet, das ihr Intelligenzquotient in Bezug zu ihrer altersgemäßen Vergleichsgruppe deutlich überdurchschnittlich ist. Dieser Intelligenzquotient summiert sich aus einer Vielzahl verschiedener kognitiver Fähigkeiten und Begabungen. Eine Hochbegabung lässt sich deshalb nicht nur anhand einzelner positiver Entwicklungsfaktoren ablesen, sondern nur durch eine auf Kinder spezialisierte professionelle Intelligenztestung feststellen, wie sie auch vom Profiling Institut in Düsseldorf für Kinder ab 6 Jahren angeboten wird.
Wie kann ich die Begabungen meines Kindes fördern?
Auch wenn es nicht gleich auf eine Hochbegabung hinauslaufen muss, können und sollen Eltern die Intelligenz ihres Kindes von klein auf positiv beeinflussen. Denn nur begrenzten Einfluss auf die kognitive Entwicklung eines Kindes haben genetische Faktoren. Den überwiegenden Anteil haben dagegen Einflüsse aus dem persönlichen Umfeld des Kindes, wie auch soziale Faktoren. Hier fällt zuallererst den Eltern eine wichtige Aufgabe zu, das Kind durch aktive Impulse zu einer steten Gedankentätigkeit anzuregen, um die geistige Entwicklung voranzutreiben und auch gegebenenfalls vorhandene negative Einflussfaktoren abzuschwächen oder auszugleichen. Neben dem Sehen, Erleben und Erfahren ist eine weitere wesentliche Basis eine umfangreiche kommunikative Interaktion der Eltern mit ihrem Kind, die sich mit fortschreitender Altersentwicklung weiter konkretisiert und in steigenden Detailreichtum auffächert, das Kind aber immer auch als gleichberechtigten Gesprächspartner ansieht.
Verhaltensempfehlungen für Eltern mit einem hochbegabten Kind
- die Wissbegier ihres Kindes nicht bremsen, indem sie es zum „Kindsein“ oder zu altersgerechten Handeln zwingen wollen
- die Fragen des Kindes sachlich korrekt beantworten ohne in vermeintlich kindliche Erklärmuster zu verfallen
- bei konkretem Nichtwissen der Antwort lieber an jemanden verweisen, der die Antwort geben kann, als aus Verlegenheit falsch zu antworten
- das Kind nicht zu einem bestimmten Lerntempo oder einem Hobby zwingen
- das Kind auf andere Themen- und Interessensbereiche aufmerksam machen
- mit dem Kind regelmäßig Tierparks, Botanische Gärten, Museen, Ausstellungen, Theatervorstellungen, Konzerte besuchen
- Aktivitäten der Kinder fördern, wie z.B. Sporttreiben, Musizieren, Malen, Basteln
- in die Planungen familiärer Aktivitäten einbeziehen
- dem Kind kleine alltägliche Aufgaben im Haushalt übertragen, die es eigenständig bewältigen soll
- das Kind auch gegenüber Problemen in Kindergarten und Schule sensibilisieren
- den eigenen Ehrgeiz bremsen, sich selbst im eigenen Kind verwirklichen zu müssen
Wie könnte eine Förderung des hochbegabten Kindes konkret aussehen?
Zum Beispiel sollte man als Erwachsener bereits bei Kleinstkindern bei der Benennung eines Tieres auf stupide Lautwiedergabe verzichten und stattdessen das Tier konkret benennen und mit zunehmenden Alter des Kindes die Verschiedenheit des Aussehens mit den unterschiedlichen Bezeichnungen in Verbindung setzen. Anschaulich sollte das Tier statt als „Wauwau“, als Hund bezeichnet und später sogar die entsprechenden Rassebezeichnungen, wie Dackel, Pudel usw. verwendet werden. Diese Methodik lässt sich auch auf alle anderen Beobachtungsbereiche in Natur und Umwelt (z.B. Bäume, Blumen usw.) ausdehnen.
Was können Eltern noch tun?
Auch macht es für Eltern Sinn, vor dem abendlichen Schlafengehen mit dem Vorlesen einer Geschichte die Fantasie des Kindes anzuregen oder in die Erzählung des eigenen erlebten Tagesablaufes das Kind mit einzubeziehen, was nicht nur das Gedächtnis des Kindes trainiert, sondern Eltern auch die Möglichkeit gibt, mehr über dessen Interessen und innere Befindlichkeiten (z.B. Freude oder Ängste) zu erfahren.
Hilfe mein Kind ist hochbegabt – Welche Probleme können auftreten?
Gerade in bildungsfernen oder armen Familien hat die Summe negativer sozialer Faktoren einen nachteiligen Einfluss auf die geistige Entwicklung des Kindes. Zudem ist diese wichtige kommunikative Interaktion der Eltern mit dem Kind aus verschiedenen Gründen nicht so stark ausgeprägt, weshalb hochbegabte Kinder überwiegend Eltern mit einem überdurchschnittlichem Einkommen haben. Diesen Umstand sollte die Schule eigentlich gerecht werden und das aktive Impulssetzen ergänzen. Doch stellen große Klassen und zunehmende Heterogenisierung der Entwicklungsstände der Schüler innerhalb einer Klassenstufe die Schule vor eine große Herausforderung, die sie nicht immer ausreichend lösen kann. Hier sollte frühzeitig über ausgleichende Maßnahmen nachgedacht werden. Viele der oben genannten Angebote in den Städten und Gemeinden sind kostengünstig oder sogar kostenlos nutzbar.
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